Rezension

Ein vor Brutalität und Blut triefender Thriller mit vielen, vielen Handlungssprüngen!

Drecksspiel - Martin Krist

Drecksspiel
von Martin Krist

Bewertet mit 4 Sternen

Der Titel und das Cover lassen schon auf einen spannenden und außergewöhnlichen Thriller schließen. Vor allem sind die knalligen Farben ein absoluter Eyecatcher.
Was ich jedoch bemängeln muss, ist der Wechsel zwischen glänzend und matt auf dem Cover. Auf mich wirkte es etwas so, als wäre das Buch schon beschädigt und die erste Schicht Folie hätte sich teilweise schon vom Cover verabschiedet.
Positiv erwähnen möchte ich, dass es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt. Das hat sich im weiteren Verlauf des Buches als unheimlich nützlich und unverzichtbar entpuppt. Die im Buch auftauchenden Personen sind dort alphabetisch mit einem kurzen erklärenden Satz aufgezählt. Leider wurde eine der Protagonistin in der Liste falsch eingeordnet, was mich zu Beginn etwas irritiert hatte.
Inhaltlich kann ich mich über fehlende Brutalität und Blut nicht beschweren. Martin Krist hat eine sehr direkte Art Vorgänge zu beschreiben und nimmt keinen Blatt vor den Mund. Das wurde ich ab der ersten Seite gewahr und ich bin mir bis jetzt nicht sicher ob es mir gefällt oder nicht.
 

Der Anblick ist kaum zu ertragen, doch kräftige Hände umfangen wie ein Schraubstock ihren Kopf und zwingen ihren Blick direkt in die Augen der verzweifelten Frau, aus deren aufgeschlitzten Kehle das Blut spritzt.
S.11, Drecksspiel von Martin Krist

Der Schreibstil von Martin Krist ist allgemein unheimlich flüssig, sodass die Seiten nur dahin flogen. Allerdings neigt er dazu unheimlich schnelle und häufige Handlungssprünge zu vollziehen. Damit kann ich leider gar nichts anfangen - zu Beginn sind es noch ziemlich gemeine Cliffhanger aber irgendwann nervt es dann nur noch. Für mich hat es an vielen Stellen einfach total die Spannung zerstört. Die optische Trennung der Handlungsstränge durch ein paar Sternchen wurde von mir auch oft übersehen, was meine Verwirrung steigen ließ.
Durch die vielen Handlungssprünge hatte ich auch Schwierigkeiten eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Der Ex-Polizist David Gross war mir von allen am sympathischten, aber durch die vielen Sprünge hatte ich das Gefühl ihn nur flüchtig zu kennen. In einem anderen Handlungsstrang tauchte dann der Polizist Toni auf - korrupt, arrogant und egoistisch wie er war, mutierte er schnell zu einer "Hass"-Figur im Buch. Durch sein ständiges "verfickte Scheiße" strapazierte er meine Nerven ständig. Am liebsten hätte ich ihn aus dem Buch geschmissen!
Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Mord-/Entführungsfall an sich super spannend und detailliert aufgebaut war, aber durch die ganzen Handlungssprünge für mich der Lesespaß verloren ging. Auch wenn mein Lieblingsprotagonist David Groß in der im Oktober 2014 erscheinenden Fortsetzung wieder einen großen Part erhalten soll, bin ich mir noch nicht sicher ob ich weiterlesen möchte! Wäre die Idee des Thrillers und die überraschenden Zusammenführungen der Handlungsstränge nicht gewesen, hätte Drecksspiel auch nur 3 Monster von mir bekommen.

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 14. November 2013 um 06:47

Schade das dir das Buch nicht ganz zusagen konnte da mir gerade die Sprünge gut gefallen haben und total typisch für die Krist-Thriller sind.
Super Rezension :)