Rezension

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten

Der einsame Bote
von Gard Sveen

Bewertet mit 4 Sternen

Klassisch Gard Sveen könnte man sagen. “Der einsame Bote” mit Hauptdarsteller Tommy Bergmann hält was er verspricht und was die vorangegangenen Bände versprochen haben. Die Reihe ist auch wirklich als solche zu bezeichnen, weil nur wenig neue Charaktere auftreten und diese eher als Randnotiz. Der harte Kern von Ermittlern und Tätern bleibt konstant und jeder der nicht tot ist, ist auch wieder in der Geschichte aktiv.

Jeder der nicht tot ist? So ganz klären lässt sich dieser Sachverhalt hier nicht. Tommy jagt wie immer seinen ganz persönlichen Phantomen hinterher, egal ob diese (offiziell) tot oder lebendig sind. Für den Leser, der mehrere Bücher der Reihe kennt (vor 2018 erschienen: “Der letzte Pilger” und “Teufelskälte”) ist es ein interessantes Wiedersehen mit all den fein gestalteten Charakteren, so streitbar oder unberechenbar sie auch sind.

Als Einstieg in die Reihe könnte “Der einsame Bote” etwas zu sehr auf Vorwissen aufbauen, wen das aber nicht stört, der wird trotzdem mit einem spannenden Krimi samt Plottwist belohnt. In jedem Fall fliegt man nur so durch die 303 Seiten. Sveens Bücher wirken auch immer etwas nach, also auch nach dem Ende muss man noch einmal einige Passagen im Geiste durchgehen, kann nicht gleich abschalten.