Rezension

Ein Wikinger auf einem Rachefeldzug und ein Mönch auf Abwegen. Spannend und humorvoll.

Der Mönch und die Wikinger - Band 1: Das Buch Haithabu - Claus-Peter Lieckfeld

Der Mönch und die Wikinger - Band 1: Das Buch Haithabu
von Claus-Peter Lieckfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Der Mönch Agrippa, ein in die Jahre gekommener Benediktiner, erinnert sich an seine Zeit als er Missionar in der Wikingermetropole Haithabu. Dabei wandert seine Erzählung immer wieder in seine aktuelle Gegenwart (ca 9. Jahrhundert nach Christus) und die alltäglichen Ereignisse die sein Leben im Kloster bestimmen.

Er erzählt die Geschichte des jungen Herward, den er als einen Helden sieht. Er berichtet von den ungewöhnlichen Umständen unter denen es Herwards Vater, Sohn eines Wikingers, in jenes Dorf verschlug in dessen Nähe  Agrippa als junger Mönch lebte ... und liebte denn unser Erzähler hat ein kleines Problem mit dem benediktinischen Gelübde der Keuschheit . Zur Buße  wird  Agrippa mit Herwards Vater ins Land der Bärenanbeter geschickt  um dort zu missionieren. Herward begleitet ihn dann später nach Haithabu wo Agrippa die christliche Mission unter die Wikinger bringen soll. Doch Herward  treibt noch etwas anderes an,  der Durst nach Rache denn er hat mit dem Jarl der Stadt noch eine offene Rechnung zu begleichen......

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, Agrippa ist Christ und als solcher sieht er die Wikinger natürlich als blutsaufende Heiden an. Aber er ist weltoffen genug auch ihre Kultur zu erkennen und er bemüht sich um  Verständnis. Er sieht auch den eigenen Glauben und das was unter dem Deckmantel des Christentums geschieht kritisch und wird daher oft von Selbstzweifel geplagt. Nicht zuletzt weil er ein „kleines“ Problem mit dem Keuschheitsgelübte hat was ihn immer wieder in schwierige Situationen bringt. Claus-Peter Lieckfeld erzählt locker und  mit einem gewissen Humor wie sich das Leben damals abgespielt hat, ohne dabei die Härte und die zum teil grausame Wirklichkeit jener Tage zu verschweigen.  Es entsteht ein manchmal farbenfrohes manchmal düsteres Bild einer Zeit des Umbruchs.

Für gute Unterhaltung mit historischem Anspruch vergebe ich  vier  von fünf Sternen.