Rezension

Ein Winter mit Baudelaire - traurig und schön

Ein Winter mit Baudelaire - Harold Cobert

Ein Winter mit Baudelaire
von Harold Cobert

Bewertet mit 3 Sternen

Ich wurde mit dem Buch in gut einer Woche fertig. Der Schreibstil war an und für sich schön und das Buch war leicht zu lesen. Die sehr kurzen Kapitel waren übersichtlich, jedoch wurde man dadurch auch eben sehr schnell fertig mit dem Buch, finde ich. In dem Buch geht es um Philippe, der von seiner Frau vor die Tür gesetzt wird. Kurz danach überschlagen sich die Ereignisse - für Philippe jedoch leider im negativen Sinn. Er verliert seinen Job, kann sich keine Wohnung leisten und kann nach kurzer Zeit nicht mal mehr den abendlichen telefonischen Kontakt zu seiner Tochter Claire aufrechterhalten, da er einerseits nicht immer genug Kleingeld zum telefonieren hat und andererseits seine Exfrau plötzlich umzieht, ohne dass Philippe ihre neue Adresse oder ihre Telefonnummer hat. Philippe´s Leben auf der Straße wird sehr genau und traurig beschrieben, wie er sich Tag für Tag und Nacht für Nacht durchschlägt, bettelt, jeden Tag einen neuen sicheren Schlafplatz sucht und ums nackte Überleben kämpft. Seine wenigen Habseligkeiten und sein Laptop werden vom Bahnhofswachschutz beschlagnahmt, da er vergessen hat sein Schließfach rechtzeitig freizuschalten. Als er kurz davor steht, sich selbst aufzugeben, tritt Baudelaire in sein Leben. Ein Hund, der ebenfalls auf der Straße lebt. Die beiden verbringen sodann die Zeit gemeinsam und durch Baudelaire wird Philippes Kleingeldmütze täglich etwas voller. Philippe legt sich im Laufe der Zeit einige Rituale zu, wie zB neu gewonnene Freunde zu besuchen, die ihn aufmuntern, ihm mit Essen helfen und sich einfach freundschaftlich um ihn kümmern. Durch seine Freunde erfährt Philippe sodann auch von einer Obdachloseneinrichtung, in der auch Hunde akzeptiert und aufgenommen werden. In dieser wird Philippe sodann aufgenommen und findet auch dort neue Freunde, ebenso wie einen Rechtsbeistand, eine Sozialarbeiterin und einen Tierarzt. Als Philippe endlich wieder Kontakt mit seiner Tochter Claire bekommt, bemüht er sich mehr, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zum Ende des Buches hin gibt es dann ein erstes Happy End für Philippe, welches jedoch kurz darauf durch einen Schicksalsschlag bezüglich Baudelaire für Philippe getrübt wird...
Alles in allem war dies ein schöner und eben aber auch trauriger Roman. Das Buch und das Cover sind liebevoll gestaltet und auch das persönliche Anschreiben regt zum nachdenken an.
Ich vergebe 3 Sterne.