Rezension

Ein wunderbares Märchen

Der Freund der Toten - Jess Kidd

Der Freund der Toten
von Jess Kidd

Zum Inhalt:
Mahony wächst im Waisenhaus auf und erhält einen Brief, der ihn zurück nach Mulderrig führt. In dem irischen Dorf ist man über sein Erscheinen nicht erfreut, - hängt doch ein gewisser Verdacht zum Verschwinden seiner minderjährigen Mutter und seiner Herkunft wie ein Damoklesschwert über dem ganzen Ort. Aber er findet auch - vor allem weibliche - Mitstreiter, die ihm helfen wollen, das Geheimnis zu lüften ... lebende und tote...

Mein Eindruck:
Dieses Debüt von Jess Kidd überzeugt nicht nur durch eine wunderbar versponnene Geschichte, sondern vor allem mit dem Humor, der dieses Gespinst wie ein dünner roter Faden zusammenhält. Das hat sich Kidd meisterhaft bei Derek Landy oder Shane Hegarty abgeguckt, sie fügt jedoch eine etwas "erwachsenere" Sicht der Dinge hinzu mit einem Helden, der sehr verführerisch auf die Damenwelt wirkt. Dem Protagonisten stellt die Autorin eine ganze Schar skurriler Personen zur Seite, die für sich alleine schon für einige Schmunzler gut wäre. Dazu gesellen sich mehrere Verstorbene, deren Anwesenheit zwar von vielen verspürt wird, - sehen kann sie jedoch nur Mahony. Hier gefällt, dass die Toten nur ein Abglanz ihrer früheren Existenz sind. Sie verschönern die Geschichte, ohne die Story zu sehr zu beeinflussen, - die Lebenden müssen alleine für Aufklärung sorgen beziehungsweise diese zu verhindern suchen.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Geschichte ist die Verwendung dreier Zeitebenen, die munter miteinander vermischt werden. So muss sich die Leserschaft konzentrieren und kann sich nicht nur von der irischen Landschaft, den Geistern und den Menschen verzaubern lassen. Doch diese Konzentration macht Spaß und führt trotz aller Grausamkeiten, die thematisiert werden, zu einem Lächeln auf dem Gesicht… der Lebenden… und der Toten.

Fazit:
Einfach nur schön

5 Sterne