Rezension

Ein wunderschönes Sommerbuch

Amy on the Summer Road
von Morgan Matson

Bewertet mit 5 Sternen

Normalerweise schreibe ich meine Rezensionen immer am gleichen Tag, nachdem ich ein Buch beendet habe. Bei diesem hier musste ich es allerdings zwei Tage ruhen lassen, denn ich wusste noch nicht ganz, wie ich meine Gefühle in Worte stecken sollte.
Amy und Roger sind mir irgendwie total ans Herz gewachsen. Das Buch ist jetzt nicht mein nächstes Lieblingsbuch, und doch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich es irgendwann nochmal lesen werde. Denn insgesamt hat es mir richtig gut gefallen und die Protagonisten und ihre Reise durch Amerika waren einfach total realistisch beschrieben. Das kann daran liegen, dass die Autorin den Roadtrip der beiden selbst gemacht hat. Und natürlich daran, dass sie einfach ein wahnsinniges Schreibtalent hat. Ich habe besonders die Seiten aus dem Travel-Scrapbook geliebt, auf denen sich immer wieder Rechnungen von Restaurants und Hotels und vor allem Fotos finden. Das machte das ganze Abenteuer einfach noch echter und das Buch außergewöhnlicher.
Im Vordergrund steht auch Amys Verlust von ihrem Vater und die damit verbundene charakterliche Entwicklung.
Als Roger Amy zu ihrer Tour quer durch Amerika abholt, war sie einen Monat ganz allein zu Haus. Ihr Bruder Charlie ist in einer Entzugsklinik, weil er nach dem Tod seines Vaters sehr viele Drogen genommen hat. Amys Mutter ist schon nach Connecticut gereist, weil sie dort einen neuen Job hat. Warum genau Amy noch so lange alleine in Kalifornien geblieben ist, wird nicht ganz klar, aber ich nehme mal an, dass sie das Schuljahr noch beendet hat. Jedenfalls war sie einen Monat lang allein und hat sich überhaupt in den Monaten nach dem Tod ihres Vaters sehr zurückgezogen. Sie mag keine fremden Leute mehr – der Gedanke, mit Roger in einem Bett zu schlafen, macht ihr regelrecht Angst. Außerdem ist sie auch nicht mehr abenteuerlustig, so wie sie es vorher war.
Es war wirklich schön zu sehen, wie Amy sich nach und nach öffnet und wieder Freude am Leben findet.
Aber auch Roger hat sein Päckchen zu tragen: Seine Freundin Hadley hat ihn am Semesterende eiskalt abserviert und ihm noch nicht mal erklärt, warum. Jetzt will er unbedingt wissen, was der Grund war, um damit abschließen zu können.
Auf ihrer Reise erleben Amy und Roger so viele tolle Dinge, sie lernen neue Leute kennen und essen ganz viel Fastfood. Die Reise schweißt die beiden zusammen und nach und nach merkt Amy, dass Roger ja eigentlich richtig gut aussieht…

Fazit:

Dieses Buch war irgendwie etwas Besonderes für mich. Ich kann nicht die volle Punktzahl vergeben, weil ich mir gewünscht hätte, dass die Liebesgeschichte noch ein bisschen mehr Raum einnimmt. Aber abgesehen davon war das Buch wirklich wundervoll, berührend und einfach toll. Wer eine Sommergeschichte mit mehr Tiefgang und weniger Liebesgeschichte sucht, der ist hier goldrichtig.