Rezension

Ein wunderschönes Winter-Weihnachtsbuch

Winterzauber wider Willen - Sarah Morgan

Winterzauber wider Willen
von Sarah Morgan

Ich möchte auch noch Snow Crytal reisen ;-)

Kayla hasst die Weihnachtsfeiertage und all den Schnickschnack drum herum, wie Firmenweihnachtsfeiern, geschmückte Bäume und pünktlich zum Fest, rührselig gewordene Mitmenschen oder Kollegen. Um dem Chaos entfliehen zu können, nimmt sie ausgerechnet über die Feiertage einen lukrativen Job an. Ein Hotel, das mitten im Skigebiet Vermont liegt, schreibt seit einiger Zeit rote Zahlen. Kayla soll dafür sorgen, dass sich das wieder ändert, denn sie ist genau die richtige Frau dafür. Das glaubt auch der Besitzer des Hotels, Jackson O’Neil, der das Ski-Resort zusammen mit seiner Familie, genauer gesagt, seinem Großvater, Großmutter, Mutter und Brüdern betreibt.
Doch Kayla gerät, kaum nachdem sie in Snow Crystal angekommen ist, sozusagen vom Regen in die Traufe, da sie diese geballte Heimeligkeit und Familienzusammengehörigkeit, nun ausgerechnet auch noch in der Weihnachtszeit aushalten muss. Dabei will sie doch eigentlich nur nüchtern, kühl und überlegt ihren Job machen. Und auch Jackson geht ihr unter die Haut…

Der erste Teil der O’Neil Trilogie von Sarah Morgan, fiel mir zunächst, durch die tolle Covergestaltung ins Auge, denn irgendwie erinnerte mich die Szene auf dem Buchdeckel ein wenig an einen meiner Lieblingsweihnachtsfilme „Liebe braucht keine Ferien“. Der Klappentext wies, ebenfalls meinem Geschmack nach, ein wenig Parallelen zu besagtem Film auf, denn auch die Heldin dieser Geschichte will dem einsamen Weihnachtsfest unbedingt aus dem Wege gehen. Natürlich sind Kaylas Gründe etwas anders gelagert. Gründe die man als Leser sehr gut nachvollziehen kann. Als sie dann in Snow Crystal auf die geballte Familienpower der O’Neils trifft und dazu den knorrigen Großvater William davon überzeugen muss, dass ihre Arbeit sehr wichtig für den Erhalt des Resorts ist, stößt sie zunächst an ihre Grenzen, denn die Familie geht ihr, ohne dass sie es will, sehr unter die Haut. Vor allem zelebrieren die O’Neils die Vorweihnachtszeit regelrecht und so sieht sich Kayla plötzlich inmitten eines Backparadieses namens O’Neil’sche Küche sitzen und Plätzchen futtern.

Der Familie, besonders Jackson ist es klar, dass Kayla im Grunde ihres Herzens ein einsamer Mensch ist, der Angst vor Enttäuschungen hat und sich deswegen zu hundert Prozent in die Arbeit stürzt. Gerade aus diesem Grund wollen sie Kayla allesamt unter ihre Fittiche nehmen, was für eine warmherzige Grundstimmung im Buch sorgt und einfach eine perfekte Zutat ist, für eine Weihnachtslektüre. Man muss als Leser aber zu keinem Zeitpunkt befürchten, dass es innerhalb der Story zu sehr in schmalzig triefende Gefilde abdriftet. Der Humor der Autorin, der bei den vielen amüsanten Wortgeplänkeln der O’Neils miteinander und mit den Nebenfiguren zu Tage tritt, und nicht zu vergessen, Kaylas trockene Art runden die Geschichte perfekt ab.
Zwar hätte der höllisch attraktive Jackson, der auch noch einen Zwillingsbruder und einen weiteren jüngeren Bruder hat, welche ebenfalls als wahnsinnig gut aussehend beschrieben werden, nach meinem Geschmack ruhig nach ein wenig mehr Ecken und Kanten aufweisen können, doch es handelt sich hier ja schließlich um eine Art Weihnachtsmärchen und da ist ein rundum perfekter Prince Charming durchaus erlaubt, wie ich finde.

Lediglich Walter, der Patriarch der Familie ist ein knorriger, manchmal auch etwas vorlauter Bursche der alten Garde, der es Kayla und seiner Familie anfangs nicht leicht macht. Doch ab dem Zeitpunkt, als man auch seine Ängste und Sorgen vermittelt bekommt, schließt man auch ihn in sein Leserherz. Familienserien stehen momentan ja hoch im Kurs. Doch ich finde, dass man den Schreibstil der Autorin, nicht mit dem von beispielsweise Shannon Stacey, Carly Phillips oder Susan Andersen vergleichen kann, da, bei allem Respekt vor den genannten Autorinnen, die Dialoge in diesem Roman und auch die Gefühlswelt der Protagonisten, ein wenig tiefschürfender wirken, was mir sehr gut gefallen hat. Müsste ich Vergleiche ziehen, kämen mir da eher Kristan Higgins Romane im Sinn.

Kurz gefasst: Wunderbar warmherzige, atmosphärisch dichte Weihnachtslektüre für Romantiker als auch für Weihnachtsmuffel geeignet!