Rezension

Ein wundervoller Klassiker

Vom Winde verweht
von Margaret Mitchell

Wir sind auf der Plantage “Tara” in der Nähe von Atlanta/Georgia/USA. Das Buch beginnt ein paar Tage vor dem amerikanischen Bürgerkriegs (auch Sezessionskrieg genannt 1861-1865). Scarlett O’Hara ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt und schwärmt für einen Erben der Nachbarplantage Ashley Wilkes, sie ist festentschlossen ihn zu heiraten. Auf einem Sommerfest der Wilkes’ stellt sich jedoch heraus, dass dieser seine Cousine Melanie Hamilton heiraten wird, so ist das eben bei den Wilks’. Tief gekränkt von ihm so abgewiesen zu werden, beschließt sie Charles, Melanies Bruder, zu heiraten. Der Krieg bricht aus… Ihre Mutter schickt sie nach Atlanta, damit sie nach dem Tod ihre “geliebten” Mannes wieder unter Leute kommt, dort wohnt sie bei Tante Pittipat und Melanie…und sie wartet auf Ashley. Hier trifft sie allerdings auch wieder auf Rhett Butler, diesen ungehobelten Kerl, den sie schon auf dem Sommerfest gesehen hatte… Der Krieg zwingt die Südstaaten in die Knie, Scarlett flieht nach Hause zu ihrer Mutter und muss feststellen, dass ihrer Familie fast nichts mehr geblieben ist. Sie beschließt zu kämpfen und ihr Leben wieder aufzubauen, koste es was es wolle!

Man sollte den Film nicht mit dem Buch vergleichen!!! Ich habe zwar zuerst den Film gesehen und da wurde nichts verändert, jedoch wurden einige Sachen aus dem Buch weggelassen. Dies ist aber absolut verständlich, der Film geht ja eh schon über 3 Stunden und das Buch hat ca. 1100 Seiten, da muss gekürzt werden.
Allerdings hätte man das Buch auch an ein paar Stellen kürzen können, es gibt schon mal ein paar Seiten, die man nicht lesen muss. Gerade am Anfang dauert es ziemlich lange, bis endlich die Geschichte losgeht.
Da ich aber diese Zeit furchtbar interessant finde, musste ich das Buch einfach haben und ich war bis auf die etwas langatmigen Stellen nicht enttäuscht. Für den ein oder anderen mag der Schreibstil wahrscheinlich gewöhnungsbedürftig sein, ich kam damit jedoch sehr gut zurecht.
Scarlett hat mich von Anfang an fasziniert, wie sie sich immer wieder aufrappelt und versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen, auch wenn sie dafür schon mal über Leichen gehen muss. Sie ist eine geborene Kämpferin, allerdings ist sie sehr naiv was Ashley angeht und es ist sehr schade, dass sie Rhetts Liebe für sie nicht sieht.
Ihre Cousine Melanie mag dumm erscheinen, da sie immer zu Scarlett hält, sie ist aber die einzige, die Scarletts wahre Gefühle sieht. Auch wenn sie einen schwachen Eindruck macht, so ist auch sie eine Kämpferin.
Ashley Wilkes kann man mit einem Wort beschreiben: Schlappschwanz.
Rhett Butler hingegen ist eine Mischung aus Kämpfer, Seeräuber und Gentleman, eine gelungene Mischung. Er würde Scarlett auf Händen tragen, wenn diese endlich mal ihre wahren Gefühle entdecken würde, so bleibt sie eben ein Sturkopf, der nur Ashley im Kopf hat. Rhett wollte Scarlett seitdem er sie auf dem Sommerfest sah und selbst Jahre später lässt er nicht locker.
Ein grandioser Südstaatenroman mit allem was das Herz begehrt: Liebe, Krieg, Drama, Spannung, die Schönheit des Südens und mit fantastischen Charakteren.