Rezension

Ein zauberhaftes Dorf

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Der Inhalt:

Die 17-jährige Emily erhält am Tag ihres Abiturs, einen Brief von ihrer Mutter, die zusammen mit ihrem Vater bei einem Autounfall gestorben sind, als Emily 4 Jahre alt war. In dem Brief bittet ihre Mutter Emily, nach England zu reisen und das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, aufzusuchen. Daraufhin beginnt Emily mit der Recherche im Internet nach dem geheimnisvollen Dorf Hollyhill, wird aber nicht fündig und das Dorf scheint nicht zu existieren. Emily macht sich trotzdem auf den Weg nach Dartmoor, um sich von dort aus auf die Suche nach dem geheimnisvollen Hollyhill zu machen. Bei ihrer Suche trifft sie auf den smarten Matt, der auch noch weiß wo sich das Dorf befindet und sie dorthin bringt. Matt ist aber nicht begeistert davon, dass sich Emily in Hollyhill aufhält und zeigt es Emily bei jeder Gelegenheit. Als dann auch noch ein Mörder auftaucht, der mit Emily abrechnen möchte, versteht sie plötzlich die Welt nicht mehr und fragt sich in was sie da hineingeraten ist. Bevor Emily irgendwelche Antworten bekommen konnte, finden sie und Matt sich im Jahr 1981 wieder.

Meine Meinung:

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch, durch das wunderschöne Cover. Das Gelb ist wirklich auffallend und springt einem sofort ins Auge. Das Cover selbst ist eher schlicht gehalten, wirkt aber sehr romantisch und verspielt. Sehr gut gefällt mir auch die schnörkelige Schrift, die dem Buch doch das gewisse Extra gibt.

Zurück nach Hollyhill ist das Debüt der jungen Autorin Alexandra Pilz. Darin geht es um die 17-jährige Emily die nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist. Am Tage ihres Abiturs bekommt sie von ihrer Großmutter einen Brief überreicht, den ihre Mutter schon vor ihrer Geburt geschrieben hat. In dem Brief wird Emily gebeten nach England zu reisen und das Heimatdorf ihrer Mutter, Hollyhill, aufzusuchen. Nachdem ihre Recherchen im Internet nichts über Hollyhill herausgefunden haben, macht sich Emily trotzdem auf die Reise nach Dartmoor um dieses geheimnisvolle Dorf zu finden. Was sie noch nicht weiß ist, dass diese Reise ihr Leben komplett verändern wird.

Emily hat mir sehr gut gefallen obwohl sie leider etwas blass auf mich wirkte. Sie ist ein normaler Teenager, allerdings mit einer traurigen Vergangenheit. Sehr früh hat sie schon ihre Eltern verloren und gibt sich zwar äußerlich als stark und selbstbewusst, ist aber im inneren ganz unsicher und verletzlich. Als sie dann der Bitte ihrer Mutter folgt und nach Hollyhill reist, fängt das Leben, wie es Emily bisher kannte, schlagartig zu ändern. Bis auf Matt, wird sie von allen Dorfbewohner freundlich aufgenommen. Auch Matt ist ein interessanter Charakter aber auch ihm fehlt eindeutig etwas mehr Tiefgang. Als er Emily kennen lernt ist er zunächst sehr freundlich zu ihr, als ihm dann aber klar wird, dass sie nach Hollyhill sucht, wirkt er zunehmender unnahbarer und distanzierter. Er zeigt Emily offen das er sich nicht im Dorf haben möchte, nachdem was ihre Mutter getan hat. Als die beiden dann in die Vergangenheit reisen, müssen sie sich notgedrungen arrangieren und zusammenarbeiten und Matt fängt langsam an, Emily zu mögen.

Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen obwohl ich mir auch hier etwas mehr Tiefe gewünscht hätte und gerne mehr über diese erfahren hätte. Besonders hervor gestochen ist hier Joe, der Friseur/Stylist des Dorfes. Egal welches Jahr es ist, er weiß immer was gerade Trend ist und hat so seine eigenen Methoden, wie er es den Dorfbewohnern schmackhaft machen kann.

Die Beschreibung des kleinen Ortes Hollyhill fand ich sehr interessant und ich konnte es mir sehr gut vorstellen und ich habe mich sofort in den Ort verliebt. Auch sehr gut gefallen hat mir hier der Vergleich mit der Brücke, die laut Emily aus dem Film Stolz und Vorurteil stammen könnte, da sie genauso aussah. Auch die Reise in die Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen, wobei hier ein Tag gewählt wurde, der allen bekannt sein müsste.

Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte regelrecht gefesselt und in ihren Bann gezogen. Erst der geheimnisvolle Brief von Emily's Mutter, dann die Suche nach dem geheimnisvollen Hollyhill, bis hin zur Reise in die Vergangenheit um einen Mörder aufzuhalten, es wird einfach nie langweilig. Der Schreibstil von Alexandra Pilz ist wirklich sehr angenehm und die Seiten fliegen nur so dahin. Das Ende selbst ist in sich abgeschlossen, lässt aber trotzdem genügend Raum für weitere Spekulationen und gegeben falls Fortsetzungen.

Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, waren zum einen der gewisse Tiefgang der einzelnen Charakter und hier hätte ich mir eindeutig ein paar mehr Informationen gewünscht. Ich kann zum Beispiel immer noch nicht ganz nachvollziehen warum Emily so verschlossen ist und sich anderen Menschen nicht öffnet. Liegt es wirklich nur daran das sie ihre Eltern so früh verloren hat, oder verbirgt sich dahinter etwas anderes. Auch Matt war zeitweise etwas undurchsichtig für mich. Bis zum Ende hin habe ich nicht ganz verstanden was Emily's Mutter angestellt hat, damit er sich gehasst hat und warum er es am Ende dann plötzlich nicht mehr tut.

Mein Fazit:

Zurück nach Hollyhill ist ein tolles Jugendbuch-Debüt von Alexandra Pilz das mich in seinen Bann gezogen hat. Die Charaktere wirkten zwar etwas blass und gesichtslos, waren mir aber auf Anhieb sympatisch. In das Dorf das die Autorin geschaffen hat, habe ich mich sofort verliebt und konnte es mir bildlich vorstellen. Die Handlung ist durch und durch spannend und das Ende ist in sich abgeschlossen, lässt aber noch genügend Raum für eine Fortsetzung. Ich vergebe 4 Sterne