Rezension

Einblick in die Tücken des Lebens auf einem Hausboot

Vier Zimmer, Küche, Boot - Uta Eisenhardt

Vier Zimmer, Küche, Boot
von Uta Eisenhardt

Familie Eisenhardt hat sich entschlossen, zukünftig auf einem Hausboot leben zu wollen. Recht schnell ist ein geeignetes Boot gefunden, welches allerdings noch den eigenen Zwecken angepasst werden muss, was jedoch anhand des Tatendrangs und des Geschicks der Familie keine große Hürde darstellt - im Gegensatz zu der Suche nach einem Liegeplatz.
Von kleinen und größeren Hindernissen und Begleiterscheinungen (wie etwa ungebetenen spirituellen Besuchern) des Lebens auf einem Hausboot handelt dieses Buch.

Mein Ersteindruck des Buches war überaus positiv, die hochwertige Aufmachung ist sehr schön und das Cover gefällt mir gut. Zahlreiche Fotos ergänzen den Text, welcher verglichen mit "gewöhnlichen Büchern" wenig Raum der Seite einnimmt, sodass "Vier Zimmer, Küche, Boot" trotz seiner überdurchschnittlichen Größe schnell gelesen ist.
Auch die Inhalte sind gut gewählt, typische Fragen wie etwa die nach der Situation im Winter bei Vereisung werden beantwortet und auch einige Themen, an welche man als Laie noch gar nicht gedacht hat, werden behandelt.
Positiv empfinde ich weiterhin, dass neben den Erlebnissen der Eisenhardts auch Erfahrungen anderer Hausbootbesitzer eingebunden wurden.
Zusätzlich dazu, dass Uta Eisenhardts Schreibstil an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend ist, haben mich insbesondere die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln gestört, da die Fortschritte so weniger gut nachvollziehbar waren, da man nicht sicher sein konnte, ob manche bereits gelesene Kapitel sich mit demselben Zeitraum oder einem vorherigen bzw. folgenden befassen. Ich hätte es begrüßt, wenn man hier chronologisch vorgegangen wäre.
Ferner sei erwähnt, dass der beworbene Anhang sehr knapp ausfällt und daher aus meiner Sicht bei Weitem keinen entsprechenden Ratgeber ersetzt.

Insgesamt vermittelt "Vier Zimmer, Küche, Boot" einen guten Einblick in das Leben auf einem Hausboot, wobei ich nach dem Lesen des Buches zu der Erkenntnis gekommen bin, dass dieses mir gegenwärtig aufgrund des enormen Aufwands nicht nur bei der Liegeplatzproblematik nicht lohnenswert erscheint. Zwar bedeutet dies, das das Buch durchaus beim Entscheidungsprozess bzw. Ausschlussverfahren hilfreich ist, allerdings kommt meiner Ansicht nach die Begeisterung/die positiven Aspekte etwas zu kurz.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der ernsthaft plant, auf ein Hausboot zu ziehen, sowie all denjenigen, die damit liebäugeln und sich fragen, wie hoch der Aufwand einer Umsetzung dieses Traums ist.