Rezension

Einblicke in das Leben mit Schizophrenie, eingehend und schonungslos

Ich mag mich irren - Felix Longolius

Ich mag mich irren
von Felix Longolius

Bewertet mit 5 Sternen

Psychische Erkrankungen sind oft eines: Verwirrend und für die Umwelt nur schwer nachvollziehbar, da sie so unlogisch erscheinen. Und so ist das auch mit der Schizophrenie, für einen gesunden Menschen ist diese Erkrankung absolut nicht greifbar, umso mutiger finde ich den Schritt von Felix Longolius seine Erkrankung zum Thema im vorliegenden Buch zu machen.

An manchen Stellen erscheinen seine Erzählungen amüsant und lustig, doch wenn man bedenkt, dass es für Felix "Realität" ist, was er denkt und wie er handelt, dann wird einem bewusst, wie tragisch und schonungslos seine Erkrankung ist. Was mit kleinen Episoden anfängt wird mit der Zeit immer mehr und immer schlimmer und so droht ihm sein Leben zu entgleiten. Er berichtet auch von seinem Aufenthalt in der Psychiatrie und nimmt dafür kein Blatt vor den Mut. Dafür mein größter Respekt.

Durch die schizophrenen Episoden wirkt die Erzählung manchmal etwas wirr, aber dennoch konnte ich immer gut folgen. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm. Gleichzeitig fühlte ich manchmal wie ein sensationslüsterner Voyeur, gleichzeitig aber auch war ich schockiert.
Dieses Buch lässt mich mit vielen verschiedenen Gefühlen zurück, ich fand den Einblick in diese Erkrankung jedenfalls sehr gut!