Rezension

Eindrucksvolles Buch zum Thema "Plastikvermeidung"

Plastikfreie Zone - Sandra Krautwaschl

Plastikfreie Zone
von Sandra Krautwaschl

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Plastikfreie Zone: Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben“

Von Sandra Krautwaschl

Die österreichische Familie Krautwaschl entschließt sich, für einen Monat plastikfrei zu leben. Was sich anfangs nicht so schwer anhört entpuppt sich in der Realität erstmal als nahezu erschreckend: In vielen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens findet sich Plastik! Doch die Familie verlängert das Experiment kurzerhand und zeigt, dass es wirklich möglich ist, seinen Plastikhaushalt gewaltig zu verringern, ohne große Lebenseinbußen zu haben!

Es gibt schon seit mehreren Jahren Studien, dass die Plastikherstellung für Umweltschäden verantwortlich ist, Plastik sehr schlecht abbaubar ist und demzufolge viele Landstriche verunstaltet sind und sogar gesundheitliche Schäden hervorgerufen werden. Doch bisher wurde das Thema nicht von der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Langsam setzt nun aber in der Bevölkerung ein Umdenken ein, auch gerade nach der vor wenigen Jahren veröffentlichten, empfehlenswerten Dokumentation „Plastic Planet“ von dem österreichischen Regisseur Werner Boote. Dieser Film führte Sandra Krautwaschl zu dem Experiment, sich auf einen Monat Plastikfreies Leben einzustellen.

Frau Krautwaschl schafft es in vorliegendem Buch, das Thema Plastikvermeidung dem Leser erfrischend rüberzubringen, was zur Folge hat, dass man das Buch recht flott gelesen hat. Das schöne ist, dass es sich bei der Familie Krautwaschl um eine recht gewöhnliche Familie handelt mit einem recht durchschnittlichen Einkommen, sodass sich viele Leser/innen mit ihnen identifizieren können. Sie beweist, dass jeder etwas zur Plastikvermeidung beitragen kann, ohne größere finanzielle Einbußen oder weniger Lebensspaß zu haben!

Gleichzeitig hebt sie nicht den mahnenden Zeigefinger, zeigt aber glücklicherweise dennoch eindrücklich die Gefahren des Plastiks in vielerlei Hinsicht auf. Positiv erwähnt werden sollte auch die Tatsache, dass Frau Krautwaschl auch darstellt, dass ein 100%iger Plastikverzicht derzeit leider unmöglich ist, da Plastikanteile in wahnsinnig vielen Alltagsgegenständen enthalten sind. Dennoch gibt es genügend Situationen, bei denen ein Plastikverzicht sehr gut möglich ist. Hilfreich hierfür ist ein Anhang am Ende des Buches, indem kompakt Tipps für ein plastikreduziertes Leben von der Autorin aufgelistet werden.

Inwieweit jeder plastikfrei leben möchte ist natürlich jedem selbst überlassen, aber da gebe ich einem der Kinder der Familie Krautwaschl Recht: Bei den Klassikern „Lego“ und „Playmobil“ muss ich einfach Ausnahmen machen, ich hatte so tolle Kindheitserlebnisse damit, die ich nicht missen möchte, und meinen zukünftigen Kindern auch gönnen möchte!

Ich bin ganz ehrlich: Ich bin ein ziemlich umwelt- und naturschutzbezogener Mensch. Doch das kritische Thema „Plastik“ war bis letztes Jahr für mich größtenteils kein Überlegungsgrund. Eine Freundin von mir hat mich dann vor etwas über einem Jahr für das Thema mobilisiert. Von ihr habe ich auch dieses Buch ausgeliehen bekommen. Ihre Argumente und dieses Buch haben mir dann detailreich gezeigt, welche Gefahren durch die Plastikherstellung und –nutzung für die Welt und für den einzelnen bestehen. Was für mich zur Folge hat, dass ich zwar jetzt nicht alle Plastikutensilien aus dem Haushalt verbanne, aber immerhin darauf achte, bei meinen zukünftigen Einkäufen weniger Plastikgegenstände einzukaufen und desweiteren den Plastikabfall zu reduzieren. Wenn das jeder Leser dieses Buches machen würde, hätte die Autorin Sandra Krautwaschl sehr viel erreicht!