Rezension

Eine abenteuerliche Reise mit einer ungewöhnlichen Gruppe

Hummeldumm - Tommy Jaud

Hummeldumm
von Tommy Jaud

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder einmal war ich auf der Suche nach einem lustigen Roman. Allerdings waren meine Erwartungen hierfür schon ziemlich hoch. Es sollte kein banaler Frauenroman mit platter Handlung sein, sondern ein Buch, dass mich mit Wortwitz überzeugte. Also wurde mir "Hummeldumm" empfohlen, was ich glücklicherweise recht schnell in die Finger bekam. 

In dem Buch geht es um das Pärchen Matze und Sina. Er soll sich um den Kauf der neuen gemeinsamen Wohnung kümmern, sie ist für den Urlaub verantwortlich. 

Er vergisst die Reservierungsgebühr für die Wohnung zu überweisen, sie bucht eine Gruppenreise nach Namibia.

Ohne passenden Reiseadapter und mit einem Haufen bunt gemischter Leute, machen sich die beiden auf den Weg und lernen innerhalb von zwei Wochen nicht nur sich selbst besser kennen.

Normalerweise laufen Beziehungsromane immer in einem ähnlichen Schema ab: Erstmal muss gesagt sein, dass der Leser die Szenerie aus der Sicht der Frau erlebt. Hinzu kommt, dass sich das Pärchen meist streitet und der Leser erfährt, wie die Frau darüber denkt. Hier ist es im Grunde genauso, nur, dass der Leser endlich mal die Geschichte aus der Sicht des Mannes erlebt, und erahnen kann, wie es ihm geht, bzw. warum er ein scheinbar merkwürdiges Verhalten an den Tag legt.

Die Handlungsstränge fand ich gut miteinander verknüpft. Die Geschichte war nicht zu einfach aufgebaut, hat aber durch die Gruppenkonstellation, es treffen verschiedene Generationen aufeinander, genug Spannung hergegeben. Den Konflikt rund um den Reiseadapter ging mir teilweise aber etwas zu lang.

Die Charaktere in dem Buch sind wunderbar ausgeschmückt. Dadurch, dass Jaud den Dialekt und die Eigenarten der Personen gut beschrieben hat, konnte ich mir die Charaktere lebhaft vorstellen. Ganz besonders angetan, hatte es mir der Guide Bahee.

Allerdings verhält es sich bei "Hummeldumm" wie mit vielen humorvollen Geschichten. Die einen finden es atemberaubend gut und fühlten sich wunderbar unterhalten, die anderen gähnten vor  Langeweile. 

Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, rate den kritisch veranlagten Lesern aber, sich vorab eine Leseprobe zu besorgen. Hier wird nämlich schnell klar, ob einem die Geschichte liegt oder nicht.