Rezension

Eine absolut empfehlenswerte Sammlung

Wolfsträume - Bernhard Hennen

Wolfsträume
von Bernhard Hennen

Der Meister der Fantasy hat ein neues Meisterwerk geschaffen. Über die Jahre hat Bernhard Hennen einige Kurzgeschichten geschrieben, welche er in dieser Anthologie erstmals gesammelt veröffentlicht hat. Mit dabei sind zwei brandneue Kurzgeschichten, die keine Wünsche offen lassen. 

Eigene Meinung

Ich muss gestehen, dass ich erst seit kurzem ein Hennen-Fan bin. Seine große Elfen-Reihe habe ich noch vor mir, aber mittlerweile freue ich mich sehr darauf. 
Normalerweise reizen mich Kurzgeschichten nicht so sehr, in diesem Fall aber hat ganz eindeutig der Autor die Sache entschieden. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. 

Die insgesamt elf Kurzgeschichten haben alle ihren ganz eigenen Charme. Die Auswahl reicht von gruseligem, über historisches bis hin zu futuristischem. Ganz besonders gefallen haben mir „Virus“ und „Wolfsträume“. 
Besonders bei „Virus“ schafft Hennen es auf nicht einmal zwanzig Seiten eine tolle Atmosphäre der Zukunft darzustellen und dem Leser genau zu vermitteln wie er es sich vorstellt. Ein wenig abrupt ist das Ende zwar schon, aber die Idee ist richtig gut. Daraus würde sich sicher auch ein wahnsinnig tolles Buch machen lassen, da, zumindest in mir, ein Haufen Fragen geweckt wurden. 

Bei „Wolfsträume“ habe ich den Fehler gemacht es vor dem Schlafen zu lesen. Da ich doch ein ziemlicher Schisser bin, war mir die Vorstellung von „einer krallengleichen Hand [die um] den Türrahmen [greift]“ (Zitat S. 116) nicht wirklich geheuer. Mir lief es vor allem in dieser Geschichte so manches Mal kalt den Rücken hinunter. 

Aber auch die anderen Kurzgeschichten haben ihr besonderes Flair. Am erstaunlichsten finde ich, wie Hennen es in „Verwunschenes China“ auf zweieinhalb Seiten schafft dem Leser eine klare Botschaft zu vermitteln.

Seitdem ich das Buch „Wolfsträume“ gelesen habe, muss ich jedes Mal schmunzeln wenn ich Elstern bei uns sehe. Warum, das verrate ich hier nicht, dafür muss man das Buch schon selber lesen. Aber allein die Vorstellung, dass da etwas dran sein könnte ist mir unbehaglich, da wir echt viele Elstern hier haben. 

Interessant ist auch das Vorwort, denn hier erzählt der Autor wie es überhaupt zu dem Buch und auch zu einzelnen Geschichten gekommen ist. Wer Bernhard Hennen einmal kennenlernen durfte, der wird mir zustimmen, dann man bei diesen Worten denkt er würde vor einem stehen und dem Leser alles erzählen. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber er hat eine Art zu schreiben und zu sprechen, die einen alles um sich herum vergessen lässt. Und genau das schätze ich auch so an seinen Büchern. Man kann einfach mal abtauchen und die Welt Welt sein lassen. Gerade deswegen freue ich mich so sehr auf die Elfen. 

Das Cover ist absolut genial gestaltet und passt auch wunderbar. Mit dem Geisterwolf ist es zwar etwas gruselig angehaucht, macht aber nicht von vorne herein schon Angst. Auf jeden Fall ist es ein Blickfang. 

Fazit

Eine wirklich gelungene Mischung verschiedener Kurzgeschichten. Jede davon ist ein Kunstwerk für sich und es lohnt sich absolut jede einzelne zu lesen. 

Empfehlung

Jeder der Lust auf einen richtig guten Mix aus verschiedenen Kurzgeschichten mit verschiedenen Längen hat, der sollte unbedingt zu „Wolfsträume“ greifen. Es lohnt sich wirklich.