Rezension

eine Achterbahn der Gefühle in den Schatten der Vergangenheit

Eine Woche im Gestern - Denise Hunter

Eine Woche im Gestern
von Denise Hunter

Dadurch, wie sie uns behandeln, lehren uns unsere Eltern, was wir verdient haben. Wenn wir mit Liebe und Respekt behandelt werden, glauben wir von klein auf, dass wir genau das auch verdient haben. Aber wenn wir mit Verachtung gestraft werden, glauben wir, das ist es, was wir verdient haben.

Ryan und Abby sind seit einigen Jahren geschieden und jeder der beiden hat mittlerweile sein eigenes Leben auf die Beine gestellt. Jedoch, auch nach dieser Zeit trauert Ryan Abby, seiner großen Liebe, immer noch hinterher und kann sie nicht vergessen.

Ganz unerwartet haben die beiden die Chance, gemeinsam eine Woche zu verbringen. Abby hat ihren Eltern die Scheidung bislang verschwiegen und somit kommt es dazu, dass sie gemeinsam eingeladen werden, um den Hochzeitstag von Abbys Eltern zu feiern. Ryan sieht eine Chance, seine Exfrau zurück zu gewinnen und reist gemeinsam mit Abby zu ihren Eltern. Während der gemeinsamen Zeit dort entdeckt Ryan vieles was Abby und ihr Verhalten in einen ganz anderen Blickwinkel stellt, als er es zuvor gesehen hatte.

Sie kommen sich tatsächlich etwas näher, aber so sehr wie Ryan sich wünscht an die Ehe anknüpfen zu können, umso mehr Angst und Panik hat Abby vor erneuten Verletzungen und davor, wieder vor dem gleichen Scherbenhaufen zu stehen. Die Woche vergeht schnell, viel zu schnell und die Zeit arbeitet gegen sie….

Meine Meinung

„Eine Woche im Gestern“ ist der vierte und letzte Teil der „Chapel Spring“ Reihe von Denise Hunter. Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich die anderen Bände bislang nicht kenne, dies aber bald nachholen werde. Wobei man aber auch gut ohne Vorkenntnisse in die Geschichte reinfindet.

Denise Hunter hat einen wunderbar federleichten Stil um den Leser sofort mit dem Geschehen zu packen. Ich habe dieses Buch von den ersten Zeilen an regelrecht aufgesogen und genossen.

In diesem letzten Teil der Chapel Spring-Reihe dreht sich die Liebesgeschichte um Abby und Ryan McKinley und es ist keine typische Liebesgeschichte, in der sich zwei kennen lernen und in einander verlieben. Denn, die Geschichte beginnt mit dem Ende der Ehe. Die Ehe der beiden hat nicht lange gehalten, und es blieben nur Scherben übrig.

Umso mehr man in die Geschichte einsteigt, umso mehr erfährt man über das, was im „Gestern“ der beiden geschehen ist. Ich hatte mir zu Beginn vom Lesen des Klappentextes die Geschichte etwas anders vorgestellt, nämlich dass sie eine Woche bei den Eltern verbringen und sich hier auch mehr um das Fest dreht. Jedoch spielt sich die Handlung fast durchweg auf der Reise zu den Eltern und dann wieder zurück ab. Hier ereignen sich viele Dinge, die den beiden Anlass zu Gesprächen geben, aber auch um immer mehr, die Gründe des Scheiterns ihrer Ehe zu erfahren. Denise Hunter schafft es immer wieder geschickt Rückblicke in das frühere Leben einzubinden, und so lernt man die Protagonisten immer mehr kennen.

 

Auch wenn es viele ernste Momente gibt, schafft es die Autorin den Leser zum Lachen zu bringen. Ryan hat einen wunderbar trockenen Humor, das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Genauso erreicht sie es aber trotzt aller Schwierigkeiten kleine romantische Momente hinein zu zaubern. Geschickt schafft sie es, die Spannung bis zum Schluss zu halten.

Über die Nebenfiguren erfährt man leider nicht so viel. Gerade in Bezug auf Abbys Eltern bleiben dem Leser einige Fragen unbeantwortet. Hier hätte ich mir gewünscht, ein wenig mehr zu erfahren.

 

Sehr schön gefällt mir auch die Rolle von Abbys Freundin Gillian, sie hilft ihr in weiser Art, im richtigen Moment mit genau den Worten, die Abby braucht.

 

Durch ihren mitreißenden Schreibstil durchlebt man alle Emotionen und taucht tief in die Gefühlswelten mit ein. Man hofft, fiebert mit, wünscht, fühlt aber genauso die Traurigkeit und Verzweiflung, als wäre man Teil der Geschichte.

 

Die Glaubensaspekte sind gelungen in dem Roman verpackt. Ryan durchlebt eine harte Zeit, in der es um Glauben und Vertrauen auf Gott geht. Auch kommt die Frage auf, hat Gott wirklich zu ihm gesprochen und war es wirklich Gottes Plan oder eine eigene Idee bzw eigene Wünsche ?

Abby dagegen hat sich durch das Erlebte von Gott abgewandt und sie muss erst für sich wieder ein paar Ehrenrunden innerlich drehen, um zu dem Glauben an Gott zurück zu finden.

 

Fazit

 

Denise Hunter hat mich sehr gut unterhalten und mich mitgenommen auf eine Achterbahn der Gefühle. Ihre federleichte Art zu Schreiben hatte für mich vom ersten Moment des Lesens an einen Wow – Effekt und hat mich total begeistert, daher gibt es eine absolute Leseempfehlung von mir.