Rezension

Eine ärgerliche Ehe

Eine englische Ehe - Claire Fuller

Eine englische Ehe
von Claire Fuller

Das Buch handelt in drei Zeitebenen. Der Leser erfährt Ingrid und Gils Geschichte aus zahlreichen Briefen, die Ingrid  im Sommer 1992 an Gil schreibt, während dieser monatelang nicht heimgekommen war. Heute ist Gil ein alter gebrochener Mann, dement und schwer krank. Er bildet sich immer wieder ein, Ingrid gesehen zu haben. Seine letzten Tage verbringt er mit den Töchtern Nan und Flora, die durch ihre komplizierte  Kindheit geprägt sind.
Freilich ist das Thema junge Studentin – älterer Professor kein Neues und bedient schon viele belegte Schubladen.  Und doch lässt die Autorin kein Klischee aus: Affären, ungewollte Schwangerschaften, uneheliche Kinder.
Die Betrachtungen zu Büchern und deren Lesern zum Anfang des Buches hat mich noch für das Buch eingenommen, doch mit der Zeit und vor allem gegen Schluss, wollte ich nur mehr, dass mir keine der handelnden Personen wieder begegnet.
Natürlich ist mir bewusst, dass Ingrid, eine fiktive Person ist, von der Autorin erfunden. Ich sollte mit keine Gedanken darüber machen, dass fast alles, was Ingrid macht, für mich nicht nachvollziehbar ist. Doch hat mich letztlich nur mehr frustriert, dass die Autorin ihrer Protagonistin so überhaupt keine Möglichkeiten bot, außer zu verschwinden.