Rezension

Eine ausdrucksstarke Geschichte

Was wir uns wünschen - Ulf Stark

Was wir uns wünschen
von Ulf Stark

Bewertet mit 5 Sternen

„Was wir uns wünschen“ von Ulf Stark spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges in Schweden. Es ist nicht zwingend ein Weihnachtsbuch, auch wenn es zur Weihnachtszeit spielt, denn die Geschichte ist eigentlich zeitlos. Aber es passt natürlich schon sehr gut in diese Zeit, denn wann wünscht man sich mehr, als zur Weihnachtszeit, dass die Familie versammelt ist? In dieser Geschichte geht es aber noch mehr, als um Weihnachten, um eine Zeit, in der die Väter weit fort waren, um der Zeit des Vermissens und des Bangens, ob es den Lieben gut geht. Die Geschichte erzählt auch vom Zusammenhalt der Familien in dieser schweren Zeit. Und dennoch, trotz dieser schweren Zeit, so wird auch die Geschichte eines ganz normalen Jungen erzählt, der das Herz am rechten Fleck hat und sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sein Vater Weihnachten zuhause verbringen kann.

Protagonisten der Geschichte sind Fred und seine Mutter Edith. Fred ist ein sehr hilfsbereiter, aufgeweckter junger Bursche. Sein Vater wurde in den Kriegsdienst eingezogen und so unterstützt er seine Mutter, wo er nur kann. Er arbeitet nach der Schule bei einem Weihnachtsbaumverkäufer und ist sich auch nicht zu schade, der Kundschaft die Weihnachtsbäume nach Hause zu tragen. Natürlich springt dafür auch ein kleiner Obolus heraus, den die Familie gut gebrauchen kann. Sehr gerührt hat mich, dass Fred jeden Tag mit seinem Vater spricht. Er geht in die Kleiderkammer, in der es eine Lüftungsklappe gibt. Wenn die Lüftung rauscht, dann hört er seinen Vater antworten.

Natürlich ist Fred eben auch ein ganz normaler Junge, der Abenteuer erlebt, gemeinsam mit seinem Freund Oskar Unsinn treibt und in ein Mädchen seiner Klasse, Elsa, verliebt ist. Aber, die Jungen machen nie etwas, was wirklich Menschen schadet.

Freds Mutter, Edith, vermisst ihren Mann natürlich auch, aber sie ist Fred eine wirklich tolle Mutter. Sie arbeitet hart, steht zu ihrem Sohn und versucht ihm ein schönes Weihnachten zu bereiten, obwohl auch sie ihren Mann über alle Maßen vermisst.

Das Buch ist ab 7 Jahren empfohlen. Ich bin nicht sicher, ob ein 7jähriger die Geschichte wirklich schon erfassen kann. Ich denke aber schon, dass man sie bedenkenlos mit einem Kind lesen kann, denn es geht nicht um die Taten, die in einem Krieg passieren. Es geht in erster Linie darum, dass Familienmitglieder weit fort sind und man sie vermisst und dass man sich gegenseitig unterstützen muss. Fred macht sich Gedanken darum, ob der Papa an der weit entfernten Grenze vielleicht friert. Also alles Themen, die für einen 7jährigen durchaus geeignet sind.

Ja, und es wäre natürlich keine Weihnachtsgeschichte, wenn nicht noch ein Weihnachtswunder passieren würde. Welches das ist? Lest es selbst! Immer wenn ich ab jetzt das Lied „Cheek to cheek“ hören, dann werde ich an dieses Buch denken und dankbar dafür sein, dass ich in einem Land leben darf, in dem Frieden herrscht. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Kinder ab 9 Jahren und Erwachsene.