Rezension

Eine australische Schule in Aufruhr

Tausend kleine Lügen - Liane Moriarty

Tausend kleine Lügen
von Liane Moriarty

Bewertet mit 5 Sternen

Jane ist gerade mit ihrem fünfjährigen Sohn Ziggy in einen kleinen australischen Ort gezogen. Ziggy geht in die Vorschule Pirriwee Public School. Jane scheint einer wenigen recht jungen Mütter zu sein. Die Mütter der anderen Kinder sind eher Karrierefrauen oder Ehefrauen von Karrieremännern. Jane lernt Madeline und Celeste bei Madelines vierzigsten Geburtstag kennen. Madeline ist von ihrem ersten Mann Nathan getrennt, denn er ist kurz nach der Geburt deren gemeinsamer Tochter Abigail abgehauen. Abigail ist mittlerweile ein Teenager, die lieber bei Papa und seiner neuen Frau Bonnie und ihrer gemeinsamen Tochter Skye. Madeline heiratete in einer neuen Beziehung Ed, mit dem sie die Kinder Chloe und Fred hat. Celeste lebt in einer Ehe mit Perry, mit dem sie die Zwillinge Max und Josh. Nach einer Infoveranstaltung bezichtigt ein Mädchen namens Amabella den kleinen Ziggy, dass Ziggy angeblich das Mädchen wehgetan haben soll. Ziggy bestreitet gegenüber seiner Mutter sowie der Lehrerin und Schuldirektorin, dass er dem Mädchen wehgetan hat. Nur Amabellas Mutter Renata und andere Mütter sind felsenfest überzeugt, dass Ziggy ihrer Tochter etwas angetan hat. Somit gerät Ziggy in den Mittelpunkt der Klasse und Schule, und seine Mutter Jane ebenso. Janes Leben und Erziehung wird in Frage gezogen, vor allem, weil Ziggy ohne Vater aufwächst. Denn Jane macht anfangs ein Geheimnis daraus, wer Ziggys Vater ist. Ein anstehender Quizabend bringt die Schule in Aufruhr.

Liane Moriarty gelang ein unterhaltsamer und spannender Roman, in dem vor allem Mütter im Mittelpunkt stehen. Denn man stellt fest, wie unterschiedlich Mütter sein können zwischen Karriere, Hausfrau Dasein und Kindererziehung. Jede Mutter und Ehefrau stellt Probleme dar, die entweder im Laufe der Ehe entstanden sind, oder aufgrund von Umständen zu Problemen führen. Die einzelnen Charaktere sind nachvollziehbar, weil jede Figur auf ihre Art polarisiert. Dabei sind die Kinder eher Mittel zum Zweck, weil sie der verlängerte Arm der Konflikte darstellen. Stellenweise wirkt der Roman eher wie ein Kriminalroman, weil sich herausstellen wird, dass ein Opfer zu beklagen ist. Der Roman wird stellenweise rückwirkend erzählt, indem die Eltern rückwirkend über den Quizabend sprechen. Ebenso wird angezeigt, wie viele Monate und Tage noch bis zum Quizabend anstehen bevor etwas Einschneidendes passiert.

Dieser Roman zeigt nicht nur ein einladendes Buchcover, sondern zieht einen auch in den Bann der Geschichte. Man fühlt mit den Figuren mit, vor allem mit Jane und Ziggy, aber auch mit den anderen Müttern, die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen. In der Zukunft würde ich weitere Romane der Autorin lesen wollen, weil ich mir erhoffe, dass diese ebenso gut geschrieben sind.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 11. September 2017 um 13:09

Klingt ein bisschen verzwickt. Schon allein die vielen Beziehungen untereinander, wer mit wem und warum ;-). In eine kleine australische Stadt dazuziehen, ist schon eine Challenge für sich.