Rezension

Eine Begegnung der besonderen Art!

Cindy & Rella - Marie Menke

Cindy & Rella
von Marie Menke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Endlich 17 und die Welt öffnet ihre Türen – Zeit für Veränderungen! Genau in diesem Punkt sind sich Cindy und Rella vollkommen einig, auch wenn sie sich persönlich noch nie kennengelernt haben und auch so führen sie ein Leben, welches unterschiedlicher nicht sein könnte.

Während Cindy in Saus und Braus das High Society – Leben genießt, lebt Rella in sehr ärmlichen Verhältnissen, in dem ein Brief auf Pergament verfasst, über Träume oder Albträume entscheidet. Und so kommt es, dass beiden dem langersehnten Tag entgegenfiebern, der ihr Schicksal bedeutend verändern wird – ihren 17ten Geburtstag!

Doch womit keine der Beiden rechnet ist, dass es zugleich der Tag sein wird, an dem sie sich das erste Mal begegnen! Zwei Mädchen aus unterschiedlichen Verhältnissen, deren Aussehen bis zur Zehenspitze einem Spiegelbild gleichkommt und deren Schicksale seit der Geburt ineinander verwoben sind…

Meine Meinung:

Diese Geschichte hat wirklich etwas ganz Besonderes an sich. Cindy & Rella sind wahrlich die Verkörperung von „Cinderella“ nur eben bestehend aus zwei Personen. Die eine angesehen und luxuriös, die andere bescheiden und verarmt. Doch was geschieht, wenn zwei sich bis auf die Haarspitze ähnelten Personen aufeinandertreffen, ihre Leben sich „vereinen“ und das Schicksal eingreift?! – Genau dies hat Autorin wunderbar und auch ergreifend in die Tat umgesetzt und mit ihrer Interpretation des alten Märchens, mich auf ein Erlebnis mitgenommen, dass bewegend und irgendwie erschaudernd zugleich ist.

Die Wahl der Erzählperspektiven sind klasse ausgewählt. So bekommt man genug Input vom Leben der beiden Hauptprotagonistinnen, ihren Ansichten und auch Makeln, die sie aufweisen, aber auch der Part, in denen sich die beiden Schicksale vermischen ist wundervoll geschildert. Manchmal war ich zwar etwas verwirrt über die Sprünge, aber dennoch ist es plausibel und greifbar geblieben. Eine wirklich gelungene Wahl.

Der Schreibstil – jung, spritzig und zeitgemäß. Es war erfrischend den Worten zu folgen und sich in die jeweiligen Szenen einwickeln zu lassen.

Cindy ist die Partyqueen schlecht hin. Durch ihre eitle, manchmal egoistische und „herrschende“ Art stieß sie mir manchmal übel auf und ich konnte nur den Kopf über sie schütteln. Doch umso näher ich sie kennenlernte, umso sympathischer wurde sie mir, denn auch das perfekte Leben hat so seine Problemchen und sie meistert diese zwar auf ihre ganz eigene Weise, aber mit Bravur.

Relle hingegen ist in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen. Durch ihre ruhige, bodenständige und minimalistische Art hatte sie im Nu meine Aufmerksamkeit auf ihrer Seite. Sie war mir sofort sympathisch.

Das einzige was ich störend empfand, war die Überflutung, die aufgrund der Ereignisse und „Zusammenkünften“ geschah. Genauer betrachtet handelt die ganze Handlung nur von einem Tag, der förmlich vor Geschehnissen zu explodieren droht, doch durch die Art der Erzählung, zog es sich in die Länge und war nicht so geballt, als wenn die Autorin diese nicht gesplittet hätte durch die Erzählperspektiven. Dennoch wirkte es einfach an manchen Stellen zu viel und das eigentliche Ereignis baute sich daraus allmählich auf und kam für mich etwas zu kurz.

Erst gegen Ende hin wurde es dann richtig interessant. Es kam ein ordentliches Maß an Spannung auf und viele ungeklärte Fragen kamen zu ihrer Antwort. Persönlich finde ich dies etwas Schade, da Potential genug vorhanden gewesen war, es in Häppchen im Verlauf zu integrieren.

Dennoch wurde ich super unterhalten und ich muss sagen, dass die „Märchenadaption“ sehr lesenswert und auf ihre Art außergewöhnlich ist. Daher kann ich schon eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Fazit:

Auch wenn es an manchen Stellen nicht perfekt verlief, so muss ich sagen, dass Marie Menke mich auf ein Erlebnis mitgenommen hat, dass bewegend und irgendwie erschaudernd zugleich war. Ich wurde bestens unterhalten, auch wenn einige Längen oder Verwirrungen beinhaltet waren.

Dennoch kann ich ihr Buch nur wärmstens weiterempfehlen, denn lesenswert ist es auf alle Fälle!