Rezension

Eine berührende Geschichte

Glücksmädchen - Mikaela Bley

Glücksmädchen
von Mikaela Bley

Bewertet mit 4 Sternen

Die achtjährige Lycke ist ein Scheidungskind und lebt wochenweise abwechselnd bei ihrer Mutter und dem Vater, der wieder geheiratet hat. Eines Tages verschwindet Lycke nach dem Tennistraining spurlos. Ellen Tamm ist Kriminalreporterin und bekommt diesen Fall zugewiesen. Er reißt bei ihr alte Wunden auf, denn ihre Zwillingsschwester ist im selben Alter tödlich verunglückt und Ellen gibt sich die Schuld daran. Sie beginnt eine verzweifelte Suche nach Lycke.

Mit dieser Geschichte zeigt uns Mikaela Bley welche Auswirkungen eine Scheidung für Kinder haben kann. Beide Elternteile kümmern sich nicht wirklich um die Tochter sondern benutzen sie eher, um ihre Animositäten gegeneinander auf ihrem Rücken auszutragen. Hinzu kommt noch, dass die Stiefmutter Chloé das Mädchen nicht im Haus haben will und jede Gelegenheit nutzt, um Lycke zu maßregeln oder abzuschieben. Auch in der Schule hat das Mädchen keine Freundin – im Gegenteil sie wird gemobbt. Eine glückliche Kindheit sieht weiß Gott anders aus.

Aber es wird auch aufgezeigt, dass im Reich der Medien mit harten Bandagen um Quoten gekämpft wird. Auf die Befindlichkeiten der Einzelnen wird da nicht unbedingt Rücksicht genommen.

Die Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen stark gezeichnet, so dass ich sie schnell in sympathisch und nicht sympathisch einordnen konnte.

Schnell hatte ich mir eine Meinung gebildet, wer als Täter für eine Entführung in Frage kam. Aber mit neuen Personen kamen neue Erkenntnisse ins Spiel und damit neue Verdächtige. Die Autorin hat es lange geschafft, den wahren Grund zu verschleiern.

Geschrieben ist die Geschichte sehr flüssig und in einem angenehm zu lesenden Schreibstil.

Mich hat die Geschichte dieses armen Mädchens sehr bedrückt und ich fand sie sehr feinfühlig dargestellt, daher gibt es von mir vier wohlverdiente Sterne.