Rezension

Eine bewegende Geschichte

Unsere Tage am Ende des Sees - Linda Winterberg

Unsere Tage am Ende des Sees
von Linda Winterberg

Bewertet mit 4 Sternen

Hanna hat ihren Mann durch einen Unfall verloren. Ihre Tochter ist fast erwachsen und geht für ein Jahr nach Amerika. Daher ist Hanna mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz alleine. Sie hat der Tochter versprochen, dass sie ihr Leben wieder in die Hand nimmt, aber davon ist sie noch weit weg. Dann meldet sich Hannas Mutter Gabi, zu der Hanna seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Gibt es noch eine Chance für die beiden?

Ich mag den Schreibstil der Autorin, er ist sehr angenehm zu lesen.

Hanna hat es nicht leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der Vater die Mutter verlassen hat, wurde Gabi den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie hat den schlechtesten Weg gewählt, um mit ihren Kummer fertigzuwerden – sie ertränke ihn im Alkohol. Hanna musste mitansehen, wie es ihrer Mutter immer schlechter ging. Sie wollte helfen und konnte es dennoch nicht. Zum Glück lernt sie Alex kennen und erlebt die erste Liebe. Alex zurückzulassen. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie nicht zurückkommen würde. Nun aber hat ihre Mutter ihr eine Nachricht zukommen lassen. Was soll sie nur tun?

Ich konnte Hannas Zweifel gut nachvollziehen, denn Stück für Stück habe ich erfahren, wie es ihr im Leben ergangen ist. Kann man alles hinter sich lassen und auf den anderen zugehen? Was ist, wenn man wieder enttäuscht und verletzt wird? Hannas Gedanken-Chaos ist gut nachvollziehbar. Sie braucht eine Weile, bis sie eine Entscheidung trifft. Dann zieht sie von Hamburg zu ihrer Mutter nach Bayern. Sie trifft auch Alex wieder, der sie genauso wenig vergessen hat wie sie ihn..

Es ist eine sehr bewegende, aber keinesfalls kitschige Geschichte, die mir gut gefallen hat.