Rezension

Eine bewegende Geschichte, besonders vielseitige Charaktere, Liebe, Hass und ganz viel Hoffnung.

Ein Bild von dir
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Erster Weltkrieg: Sophies Mann, der Künstler Édouard, ist in den Krieg gezogen. Sie zieht von Paris zu ihrer Schwester um ihr im Familienbetrieb und mit den Kindern zu helfen. 
Das Ansehen der Familie verschlechtert sich, als deutsche Soldaten zu ihnen zum Essen kommen, doch die Frauen haben keine andere Wahl. 
Sophie schöpft Kraft aus einem Gemälde das ihr Mann in guten Zeiten von ihr gemalt hat. 
London, 2006: Liv hat den Tod ihres Mannes David immer noch nicht verkraftet. In ihrem minimalistisch eingerichtetem Schlafzimmer gibt es eigentlich nur ein "Extra": Die Jeune Femme. 
Das Bild einer Frau die Stärke und Zuversicht ausstrahlt. 
Finanzielle Probleme belasten Liv ebenso, denn ihre Arbeit läuft nicht wie sie es möchte, die Rechnungen stapeln sich und dann lernt sie Paul kennen...
Meine Meinung:
Ob ich es will, oder nicht: Nach "Ein ganzes halbes Jahr" erwarte ich von der Autorin immer wieder geniale Bücher. 
"Ein Bild von dir" lässt sich mit diesem Bestseller nicht vergleichen. Er hat auf mich nicht die gleiche Faszination ausgeübt. 
Dennoch war das Buch nicht schlechter, es war nur anders. 
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt fesselnd. Sie überzeugt mit Worten und den Geschichten selbst. 
Zuerst war ich vom Kriegsteil besonders angetan und habe mit der Familie gelitten. Die "Gegenwart" fand ich am Anfang ziemlich lasch und wenig aussagekräftig.
Das änderte sich mit der Zeit, denn Livs Probleme schienen zu wachsen. 
Ihre Bekanntschaft, die Gefühle für Paul bringen Schwierigkeiten mit sich, aber Liv kann ihn nicht vergessen. 
Im Gegenteil, es kommt soweit, dass sie ihn regelmäßig ungewollt sehen muss. 
Ich fand es wundervoll Livs Gefühle miterleben zu können. Zu sehen wie sie am Anfang kurz vor dem Aufgeben steht, wie der Kampf um das letzte, ihr wirklich wichtige Geschenk von David ihr Kraft gibt. 
Wie sie die Geschichte von Sophie erfährt und wie sie Mitgefühl mit dieser Frau bekommt und sie nicht gehen lassen mag. 
Es ist ziemlich viel, was Liv in dieser Zeit ertragen und erdulden muss und das sie bis zum Ende kämpft zeigt schon wie viel Stärke in dieser Protagonistin steckt.
Ich muss gestehen, dass ich ziemlich viele Personen wundervoll fand. Der Kommandant hatte seine menschliche Seite nicht verloren, obwohl er sie nicht zeigen durfte.
Mo ist ganz speziell, herzerfrischend ehrlich und auch wenn ich kurz sauer auf sie war, hat sie mich mit ihrer Art doch überzeugt. 
Auch Paul, der für ziemlich viel Wirbel sorgt war spitze. Ich finde, dass jede seiner Beschreibungen ganz viel Gefühl und sogar Liebe ausstrahlt.
Fazit:
Es gab hier eine bewegende Geschichte, besonders vielseitige Charaktere, Liebe, Hass und ganz viel Hoffnung.