Rezension

Eine bewegende Geschichte, die der Botschaft im Kern nahe kommt

Melchior und das Gold der Armen - Georg Dreißig

Melchior und das Gold der Armen
von Georg Dreißig

Bewertet mit 5 Sternen

Georg Dreißig, Maren Briswalter, Melchior und das Gold der Armen, Urachhaus 2017, ISBN 978-3-8251-5114-0

 

In diesem von Maren Briswalter eindrucksvoll illustrierten Bilderbuch erzählt Georg Dreißig, das in einer märchenhaften Geschichte versucht einzufangen, welche radikale Wirkung die Weihnachtsbotschaft auf einen Menschen haben kann.

 

Es geht um Melchior, einen der Heiligen Drei Könige. Der mächtige Herrscher bricht eines Tages mit einer großen Karawane auf, um einem Stern zu einem Kind zu folgen, das er anzubeten gedenkt. Doch je länger die Reise dauert und je beschwerlicher sie wird, umso größer wird der Protest in der Gruppe der Reisenden - zumal nur Melchior den Stern von Bethlehem sehen kann. Noch größer wird die Verwirrung, als er endlich das Jesuskind findet, seinen Schmuck ablegt, "sich wie ein niedriger Knecht vor dem Knaben und dessen einfältigen Eltern" neigt und sie reich beschenkt.

 

Auf dem Rückweg löst das Verhalten des Königs in seiner Mannschaft großen Ärger aus. Weil er jedem Bettler ein Goldstück schenkt, hetzt der Wesir das Gefolge auf gegen den Herrscher. Der findet sich am nächsten Morgen allein und nur mit einem einfachen Umhang bekleidet, allein wieder. Doch das stört ihn nicht. Wo er auch hinkommt auf seinem beschwerlichen Rückweg, erzählt er von dem leuchtenden Stern und "dem unscheinbaren Haus, in welchem doch der größte König der Welt geboren war". Zurück in seiner Heimat sieht der König dass inzwischen sein Sohn die Herrschaft übernommen hat. Als er seinen Vater erkennt, beginnt er zu verstehen, welche Bedeutung dessen Begegnung mit jenem besonderen Kind für ihn hatte.

 

Eine bewegende Geschichte, die der Botschaft im Kern nahe kommt.