Rezension

Eine dunkle Gabe

Das Lied des Blutes - Anthony Ryan

Das Lied des Blutes
von Anthony Ryan

Bewertet mit 5 Sternen

Mehr als 700 Seiten und mehr als einen ganzen Tag Lesung. Erschlägt euch das auch auf den ersten Blick? Für mich war das anfangs jedenfalls beinahe zu viel. Ich schreibe beinahe, denn irgendwie schaffte dieses Buch es dennoch mich in seinen Bann zu ziehen. Aber als es dann langsam Zeit wurde meine Rezension zu schreiben, da kam ich mir vor, als hätte ich vor den Geschirrberg eines ausschweifenden Festes per Hand zu waschen.
Worum aber geht es in diesem großen Buch? Es ist die Chronik eines Helden. Oder eines Antihelden? Das wird man erst nach und nach herausfinden. Auf jeden Fall ist es die Geschichte von Vaelin al Sorna.
Wer aber ist Vaelin al Sorna? Das ist Teil des Geheimnisses von dem das Buch handelt. Vaelin erzählt seine Geschichte einem Chronisten. Aber ist das die wahre Geschichte?
Als Kind wird er, auf Wunsch seiner Mutter, zum 6. Orden gebracht. Dort wird er zu einem Kämpfer des Reiches ausgebildet. Das klingt so trocken und schon hundert mal da gewesen. Aber das stimmt nicht. Die Lebensreise, auf die der „Hoffnungstöter“ uns schickt, ist mitreissend, faszinierend und macht Spaß. Es ist nicht nur interessant von seinen Abenteuern als 11jährigem Ordensschüler zu lesen. Nein, manchmal ist es auch herzergreifend traurig oder lustig. Ja, es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht. Und während Vaelin älter wird, wird der Leser von Seite zu Seite mitgerissen.
Er hat eine Gabe, der junge Vaelin, aber ist sie wirklich dunkel? Ist er wirklich ein „Hoffnungstöter“ oder doch nur ein Spielball zwischen den Mächten? Ich empfehle dieses Buch Fantasyverliebten und Geschichtverliebten gleichermaßen. Und dir, der du auf der Suche nach einem guten Buch bist.
Das Audiobuch dieses Romans kann ich auch nur empfehlen. Es sind zwar 28 Stunden Lesung, aber erstens hat man dann länger etwas davon und zweitens ist Detlef Bierstedt ein großartiger Erzähler. Wer des Englischen mächtig ist, sollte wenigstens einmal in das englische Hörbuch reingehört haben. Steven Brands Stimme lässt die Geschichte zum Leben erwachen, weil es wirklich klingt, als sei man dabei. Ich konnte mir nicht helfen und hatte bei der Hörprobe das Gefühl, als würde ich Vaelin persönlich lauschen. Anthony Ryan kann man auch leicht kennen lernen. Entweder auf seinem Blog (anthonystuff.wordpress.com) oder aufwww.goodreads.com/author/show/5804101.Anthony_Ryan