Rezension

Eine Dystopie mit einem erschreckend realen Szenario

Breathe - Gefangen unter Glas - Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas
von Sarah Crossan

Bewertet mit 4 Sternen

Was geschieht mit der Menschheit wenn es plötzlich zu wenig Sauerstoff auf der Erde gibt um zu überleben? Um diese Thematik dreht sich die Geschichte in BREATHE.
Die Firma BREATHE war es nämlich, die nach dem so genannten Switch für den Bau einer rettenden Kuppel verantwortlich war und somit das Überleben möglich gemacht hat.
Außerhalb der Kuppel gibt es nichts. Nur Ödland und Ruinen, denn es gibt keine Bäume mehr die den lebenswichtigen Sauerstoff produzieren könnten.
Und doch ist das Leben in der Kuppel nicht nur rosig. Es gibt ein strenges Klassensystem, getrennt nach Vermögen. Nicht jeder kann sich den teuren Extra-Sauerstoff leisten der ein relativ freies Leben in der Kuppel ermöglicht, das Atmen und der Verbrauch sind streng reglementiert und überwacht.
Und so lernen wir drei ganz unterschiedliche Bewohner der Kuppel kennen:
Alina, die Rebellin die versucht BREATHE das Handwerk zu legen, denn die Organisation hat ein grausiges Geheimnis.
Quinn, der Premium-Sohn, der ein leichtes Leben führt und doch nicht der Schnösel ist für den man ihn halten könnte und der alles für seine beste Freundin tun würde.
Und Bea, eine Second die Quinn über alles liebt, die unheimlich gerne gesellschaftlich aufsteigen würde und es doch nie schaffen wird.

Mich hat besonders die Thematik interessiert. Eine Dystopie mit einem Szenario das durchaus so passieren könnte, denn das Verschwinden des Baumbestands der Erde ist ja allgegenwärtig.
Hier hat er zu einem Absenken des Sauerstoffgehalts auf 6 % geführt und damit die Menschheit scheinbar zu einem Leben in Kuppeln verdammt.
Doch auch hier sieht man wieder wie sich das Leben von Reich und Arm drastisch unterscheidet und eine Organisation und Regierung die Macht hat um die Bewohner zu kontrollieren.
Klar das es auch Rebellen geben muss die gegen das System aufbegehren und versuchen Freiheit zu erlangen. Interessant fand ich die Methode die die Rebellen dazu gewählt haben.

Die Aufteilung in drei Erzählstränge hat mir wirklich gut gefallen, wenn ich die Protagonisten mag gibt das immer ein ganz andere Feeling, man bekommt viel mehr mit wenn man die Geschichte aus mehreren Sichtweisen erlebt.
Hier mochte ich Gott sein Dank alle Protagonisten. Alina ist die Starke, die eine Mission hat und doch innerlich auch noch verletzlich ist. Quinn dagegen ist fürsorglich gegenüber Bea, versucht seinem strengen Vater zu entkommen und sein Leben so zu leben wie er es will und nicht wie es ihm vorherbestimmt scheint. Und Bea will vom Second zum Premium aufsteigen um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Und sie will Quinn..
Drei unterschiedliche Charaktere deren Schicksal sie verbinden wird.
Die Story bietet einige überraschende Wendungen, besonders das Ende und die Reaktion einer Person hätte ich letztendlich so gar nicht erwartet.

Eine Dystopie mit einem erschreckend realen Szenario das auch einmal wieder die Kluft zwischen Arm und Reich deutlich macht und uns deutlich macht was passieren kann wenn wir uns nicht um unseren Planeten kümmern. Drei interessante Protagonisten deren Schicksal sich auf verschlungenen Wegen verbindet und die sich fragen müssen, wie sie sich ihr zukünftiges Leben vorstellen und was sie bereit sind aufzugeben um sich dieses Leben zu sichern.

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