Rezension

Eine dystopisch anmutende Fantasywelt

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

 

Inhalt: Laia lebt in einer Welt, in der Soldaten mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können. Elias ist eine solche Maske und hinterfragt immer wieder, wie er sich selbst treu bleiben kann, wenn die Herrscher, denen er dient, voller Grausamkeit sind. Beide stehen auf unterschiedlichen Seiten und doch sind ihre Wege verknüpft. Als Laias Familie ermordet wird und ihr Bruder entführt, versucht sie alles, um ihn zu retten. Dabei trifft sie auf Elias, ein junger Krieger, der doch eigentlich ihr Feind ist…

 

 

Der Story-Stapel

Es beginnt sofort spannend und man bekommt direkt Einblicke in dieses grausame Regime. Gleichzeitig wird einen die Welt nach und nach vorgestellt. Nun gebe ich auch zu, dass ich dachte, okay, du hast den Story-Verlauf durchschaut, aber da wurde ich mehr als nur einmal absolut überrascht. Das Buch überzeugt innerhalb der Story durch Wendungen, die ich nicht erwartet hätte und die es für mich dadurch nur umso besser gemacht haben.

 

Der Charakter-Stapel

Zwei starke Charaktere als Protagonisten und einige interessante Nebencharaktere reichen sich hier die Hand.

Elias ist der männliche Protagonist und gehört zur Seite der Masken. Im Gegensatz zu seinen Kumpanen hinterfragt er jedoch das Regime und die Brutalität. Außerdem sieht er bei den Sklaven den Menschen dahinter und zeigt dadurch wirklich Gefühle! Er ist einfach menschlich in all dieser Unmenschlichkeit.

Laia ist die weibliche Protagonistin und hat besonders am Anfang hart zu kämpfen, als ihr Bruder entführt wird. Sie quält sich mit Schuldgefühlen und vergleicht sich immer wieder mit ihren Eltern, wobei sie stets das Schlechte in sich sieht. Dennoch beweist sie Mut und Stärke, um ihren Bruder zu retten und wächst mit jedem Erlebnis, bis sie am Ende wirklich über sich selbst hinaus wächst und somit eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht hat!

Nebencharaktere gibt es wie gesagt einige sehr interessante. Wobei hier die Fäden gekonnt zusammen gesponnen werden, so dass es am Ende doch rund und übersichtlich bleibt. Besonders schön auch die Entwicklung von „Küchenmädchen“ oder auch von Hel. Hier geben sich Angst, Stärke, Mut, Menschlichkeit und dann wieder kalte Brutalität die Hand, so dass jeder Charakter, selbst als Nebenrolle sehr viel Tiefe bekommt.

 

Der Stil-Stapel

Jugendlich-leicht und dennoch nicht seicht, sondern faszinierend-fantastisch. An Tiefe mangelt es nicht und die Welt, die entworfen wurde, ist anders und konnte mich unendlich fesseln. Die Beschreibungen sind bildlich und lassen einen ganz einfach in diese Welt eintauchen.

 

Der Kritik-Stapel

Ich bin ehrlich, hier habe ich nichts zu kritisieren. Das Buch ist stellenweise sehr brutal, das hat es für mich aber umso authentischer gemacht. Gerade Laia benötigt lange, um ihre innere Stärke zu finden, damit konnte sie mich am Ende aber umso mehr überzeugen.

Das Buch ist brutal, mitreißend und hat mich auch Tage, nachdem ich es beendet hatte, nicht losgelassen.

Besonders hervorheben möchte ich außerdem das Vorwort der Autorin, welches einen zusätzlichen interessanten Aspekt auf die Geschichte wirft und sie dadurch nur umso erschreckender macht.

 

 

Auf den Lesen-Stapel?

Ja! Hier bekommt ihr eine dystopisch anmutende Fantasywelt mit dem Hauch Orient, Charaktere, die eine großartige Entwicklung hinlegen und einen Story-Verlauf, der zu überraschen weiß. Lasst euch drauf ein, lasst es blutig werden und erwartet auf gar keinen Fall eine schnulzige Liebesgeschichte – dann werdet ihr dieses Buch ebenso lieben wie ich. Volle 5 Sterne und den Favoritenstatus – redlich verdient.