Rezension

Eine emotionale Achterbahnfahrt voller Ängste und Selbstzweifel

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 5 Sternen

Collegebeginn… Für die meisten ein spannender Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
Für die junge Sage hoffentlich der Beginn eines ganz neuen Lebens hier in Nevada. 
Um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, hat sie ihrer Heimat Maine den Rücken gekehrt und lebt nun in ihrem Van mitten auf dem Collegeparkplatz. Ein Job muss her um den Lebensunterhalt zu sichern. Dummerweise hat Sage mit jeder Menge Ängste zu kämpfen, die ihr das Zusammenleben mit anderen und die Jobsuche nicht unbedingt einfacher machen. Als sie endlich einen Job antreten will, trifft sie dort auf den tätowierten Luca mit den stechend grauen Augen, der alles darstellt wovor sie ursprünglich weggelaufen ist. Doch ist Luca tatsächlich so schlimm wie es ihr ihre Ängste vorspielen? Oder verbirgt sich hinter seiner Fassade eigentlich ein netter Kerl?

Hach, was für ein tolles und emotionales Buch!
Ich konnte die Situation und die Zwickmühle in der Sage steckt so so gut nachvollziehen.
Sage lebt mit Ängsten aufgrund eines Traumas und hat dadurch regelmäßig Panikattacken die ihr das tägliche Leben schwer machen. Ihre Gefühle, Ängste und ihre innere Anspannung waren so gut und realistisch gezeichnet. Auch ihre Schwierigkeit sich Jemandem anzuvertrauen und über ihre Probleme zu sprechen konnte ich nachvollziehen. Ich selbst kenne das Gefühl von Panikattacken, weiß also wie sie einen völlig fertig machen können und stellenweise dein ganzes Leben beeinflussen. Für einige andere Leser war es absolut nicht nachvollziehbar, dass Sage die Leute und vor allem Luca immer wieder wegstößt und unbedingt selbst klarkommen möchte. Ich selbst habe kein Problem darüber zu sprechen – bin aber auch der Typ der gerne selbst alles wieder ins Lot bringt. Da bei Sage aber eben noch ihr Trauma dazukommt, ist ihr Handeln für mich auf jeden Fall nachvollziehbar, auch wenn ich es nicht unbedingt gutheiße.
Als Charakter war sie wirklich interessant und absolut sympathisch, eine Protagonistin die man gerne als Freundin hätte. Und Luca, tja Luca hat absolutes Boyfriend-Potential. Außen gefühlt der Badboy, verhält er sich absolut nicht so wie es sein Aussehen erwarten lässt. Und das ohne das Klischee: Mädel ändert Badboy aus Liebe – Luca ist einfach richtig nett. Er hat definitiv das Zeug dazu Sage bei ihren Ängsten zu unterstützen – wenn sie ihn lässt.
Aber auch die anderen Charaktere im Buch waren einfach super angenehm - allen voran Lucas Schwester die ich ebenfalls sehr lieb gewonnen habe.

Das Buch bietet einige emotionale Stolperstellen, bei denen ich stellenweise Gänsehaut hatte und ein Tränchen vergießen musste. Ich habe das Buch gefressen wie Nichts und es ist für mich im Bereich NewAdult auch wegen der schwierigen Thematik ein echtes Highlight. Ich hoffe, dass wir im nächsten Band noch sehr viel mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Der Cliffhanger ist übrigens wieder ziemlich gemein.
Eine emotionale Achterbahnfahrt voller Ängste und Selbstzweifel und dem Versuch diese zu überwinden.
Eine Protagonistin mit einer schlimmen Vergangenheit die lernen muss sich anderen anzuvertrauen und das man im Leben eben nicht immer alles selbst regeln muss. Und ein Protagonist der einfach mal alles richtig macht ohne dabei zu klischeebehaftet zu sein. Für mich ein Highlight bei dem ich absolut mit der Protagonistin mitfühlen konnte und bei dem ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören wollte. Ihr müsst euch nur leider auf ein sehr gemeines vorläufiges Ende einstellen. Der nächste Band ist auf jeden Fall bald fällig.
 

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