Rezension

Eine epischer Beginn dieser Trilogie ...

Red Rising - Pierce Brown

Red Rising
von Pierce Brown

»Der Tod ist nicht sinnlos, wie du sagst.
Sinnlos ist ein Leben ohne Freiheit, Darrow.
Sinnlos ist ein Leben in den Ketten der Angst,
der Angst vor Verlust, vor Tod. 
Ich sage, dass wir diese Ketten sprengen müssen.

~ Red Rising, Seite 56

Was sind die drei Worte, die du verwenden würdest, um dieses Buch zu beschreiben?

Episch, großartig, männlich! (ja ihr lest richtig, männlich. Dieses Buch ist rau und hat keine feminine Seite)

Wie war die Handlung?

Die Handund war sehr gut. Ohne euch jetzt großartig zu spoilern, aber nach einer keinen recht langen Prolog, als nicht anderes kann ich die ersten 50-60 Seiten sehen. Geht es zur Sache. Nach einem sehr traurigem Ereignis für Darrow nimmt die Handlung einen Schwung auf, den ich so nicht vermutet hätte. Waren die ersten Seiten noch eine nette Einführung in die Welt in der Darrow lebt, erleben wir danach mit ihm zusammen ein Feuerwerk. Das was ich danach gelesen hatte übertraf erst einmal alle meine Vorstellungen und ich war von der Handlung, den Ideen und allem drum herum restlos begeistert. Ich hatte das Gefühl auf einer epischen Welle zu fliegen und wollte das Buch schon als das beste betiteln, was ich bisher in dieser Richtung gelesen habe. Leider hatte die Handlung dann in meinen Augen einen kleinen Einbruch. Meine anfängliche Euphorie hat nach 300 Seiten etwas nach gelassen nach dem es in der Handlung nur noch um das eine ging. An der Stelle möchte ich wirklich nichts verraten, aber ich gehe ganz stark davon aus, das High Fanatsy Leser solche Passage zu genüge kennen und sich nicht wundern. 

Wie haben dir die Charaktere gefallen?

Tja, was soll ich dazu sagen? Wie bei vielen epischen Werken  habe ich zu keinem der Charaktere einen wirklich Bindung finden können. Dafür waren es in diesem Band auch einfach nach zu viele Häuser und zu viele Personen. Erst zum Ende hin hat sich ein kleiner Kern gefunden, der jedoch immer noch aus 6-8 Personen besteht und sich hoffentlich im nächsten Band noch besser in meinem Gedächtnis verankern. 

Im Moment weiß ich auch noch nicht was ich von der Hauptfigur Darrow halten soll, denn bedingt durch seine Wandlung, kann ich noch nicht genau sagen was er für ein Typ ist. Soll ich ihn mögen, auch wenn er sehr rücksichtslos ist und genauso wie seine Feinde handelt um nicht aufzufliegen? Ich denke alles was ich im Moment an ihm nicht mag geschieht aus dem Grund, dass er nicht auffallen darf. Wer das Buch im Laufe der Zeit lesen wird weiß bestimmt was ich meine. (Ich hoffe ja, dass sich viele an dieses Werk trauen). 

Wie war der Schreibstil?

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Er war zwar ganz anders als ich es gewöhnt bin, aber das liegt auch daran, dass ich bisher immer mehr Romane aus der Hand von Frauen gelesen habe. Ein Buch von diesem Ausmaß und dann auch noch aus der Feder eines Autors war einzigartig. Man merkt sofort, das hier ein Mann schreibt. Die ganze Sprache ist männlicher, kürzer in der Beschreibung, die Handlung und die Darstellung der Welt und der Figuren ist rauer, roher im wahrsten Sinne des Wortes männlicher. Es war schon merkwürdig, wie schnell dies nach den ersten Sätzen bemerkbar war. Aber es hat in diese Welt gepasst und diese Erfahrung hat mir sehr gut gefallen. 

Was war an diesem Buch aussergewöhnlich, so dass es herausragt?

Was dieses Buch so außergewöhnlich macht sind die wahnsinnigen Ideen. Gerade die Ereignisse nach dem langen Prolog lassen alles andere in den Schatten stellen. Ich kann es schwer beschreiben. Wir wissen aus dem Klappentext, dass Darrow sich ins Institut einschleusen lässt. So einfach wie es in diesem Klappentext steht ist das aber gar nicht. Viele Dinge sind notwendig und die Beschreibungen wie sie Darrow darauf vorbereiten einer von den Goldenen zu werden, das ist der Wahnsinn. Zudem war die Darstellung der einzelnen Farben sehr interessant und für mich neu. Es gibt Rote, Pinke, Grüne, Graue. Sicherlich sind solche Einteilungen nicht neu und auch wir könnten sie in unserer Welt heute mit den Kasten in Indien vergleichen, aber es war spannend diese Informationen einzufangen. 

Ein weiter Punkt der dieses Buch für mich so außergewöhnlich gemacht hat waren die Verbindungen zumrömischen System, was die Rangordnung anbelangt und die Verbindung zur römisch/ griechischen Mythologie, was die Aufteilung der Häuser anbelangt. Es war einfach toll und nach meinem Geschmack. Wenn man alles aufbröselt ist einem alles schon einmal begegnet, aber hier trifft es zusammen und verbindet sich zu einem tollen Gebilde. 

Was hat dir an diesem Buch nicht gefallen?

Puhh, wenn ich ehrlich bin, dann hat mich das letzte Drittel an meine Grenzen gebracht. Ich war nahe dran das Buch erst einmal zur Seite zu legen, denn diese ganzen Intrigen und Belagerungen und Kämpfewaren mir ein bisschen zu viel des Guten. Sicherlich waren sie nötig, denn darum ging es in diesem Spiel. Es war ein bisschen wie Risiko in Buchform. Ich kann mir vorstellen, wie es den ganzen Games of ThroneLesern ergeht und weiß auch, warum ich mich an keines der Bücher traue. Aber die Spannung hat mich doch zum weiterlesen animiert und nach und nach habe ich den Grund für diese Endlos Belagerungen verstanden. 

Ich denke gerade weibliche Leser werden hier an ihre Grenzen stoßen, hoffe aber, dass sie es genauso wie ich beenden und dann genießen können <3

Was hat dir besonders an diesem Buch gefallen?

Die tollen Ideen und das wissen, das noch einiges auf mich zukommen wird, denn das Ende des ersten Bandes war erst der Anfang und ich denke jetzt geht es erst richtig los. Die Charaktere haben sich gefunden, nur die stärksten haben überlebt. Ansonsten waren einfach die Ideen gerade am Anfang das Beste. Wer dieses Buch liest, muss mir unbedingt erzählen ob ihm die Passagen bei Mickey  [;)]  auch so gut gefallen haben. Ich glaube das waren die besten Passagen in diesem Buch. 

Würdest du dieses Buch/ diesen Autor weiter empfehlen?

Auf jeden Fall. Jeder der einmal etwas anderes versuchen möchte kann sich an dieses Buch wagen. Leser und Leserinnen, die die Games of Throne Reihe kennen werden sich hier in manchen Punkten heimisch fühlen, so dass sie hier ebenfalls auf eine großartige Geschichte stoßen werden, nur eben mit ein paar kleinen Sci-Fi Elementen, da die Welt ja selber in der Zukunft spielt. Auch Freunde der römischen Kriegsführung werden hier auf ihre kosten kommen. 

Insgesamt hat Red Rising eine Menge zu bieten. Es verbindet einzelne uns bekannte Elemente zu einem großen epischen Ganzen und ich finde es schade, dass ich nun so lange auf den zweiten Band warten muss. Leider weiß ich jetzt schon ganz genau, dass ich mich nicht auf englisch an dieses Buch wagen werde, denn die vielen neuen Begriffe und die vielen Ereignisse würden mich überfordern.