Rezension

Eine ergreifende und berührende Familiengeschichte

Das Lied der Störche - Ulrike Renk

Das Lied der Störche
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

 

 

 

 

Meine Meinung zum Inhalt :

Es war wunderschön in die Geschichte der Familie Fennhusen auf ihrem Gut in 0stpreußen abzutauchen und deren Freud, Sorgen und Leid zu teilen. Mit den Kindern ausgelassen über die Felder und Wiesen zu toben und im Sommer mit ihnen im See schwimmen zu gehen. Sehr gut fand ich das die Kinder auch ihre Pflichten hatten, wie auch den liebevollen Umgang mit dem Personal.

Irgendwie konnte ich Frederike, kurz Freddy genannt gut verstehen, wie sie von Potsdam in der Provinz in Ostpreußen landeten. Es ist die dritte Ehe die ihre Mutter Stefanie eingeht, Freddys Vater von Weidenfels ist gestorben, auch der 2. Mann ein von Fennhusen starb von dem Fritz und Gerte abstammen, sie sind noch klein und fühlen sich dort gleich wohl. Erik Fennhusen ist ein Cousin von ihrem 2. Mann. Frederike ist für ihre 11 Jahre schon sehr erwachsen, sie hat noch den großen Krieg erlebt, ich glaube das alles prägte sie, Freddy hat ein großes Herz, sie strahlt soviel lebe aus, auch ist sie immer besorgt um ihre jüngeren Geschwister. Aber man spürt das etwas auf ihrer Kindlichen Seele lastet, das Erbe ihres Vaters ist verloren gegangen, sie fühlt sich zurückgesetzt und mittellos, keine gute Partie mehr und macht sich große Sorgen um ihre Zukunft. Auch die Mutter macht sich Sorgen um die Zukunft um ihre Tochter und wie sie Freddy an den Mann bringen kann. Unbewusst lässt sie das durch ihren Ehrgeiz auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten ihre Tochter spüren. Ich fand Stefanie manches mal etwas kalt ihren Kindern gegenüber und nur auf ihren Vorteil bedacht. Erik dagegen, obwohl er der Stiefvater ist, liebt diese Kinder wie seine eigene und geht sehr liebevoll mit ihnen um, er hat immer ein offenes Ohr. Die Jahre ziehen ins Land, Steffi geht nach Bad Godesberg auf eine Schule für höhere Töchter um auf die Leitung eines Gutsbetriebes vorbereitet zu werden. Ax von Steglitz der auf dem Gut aus und eingeht, ein guter Freund Eriks, ist ein sehr gutaussehender und Charmanter Mann. Ax kommt mir sehr warmherzig vor, kein Wunder das Freddy sich von klein auf zu ihn hingezogen fühlt. Jetzt, als sie zurückkehrt von Bad Godesberg, als junge Frau, scheint auch Ax sich für Freddy zu Interessieren. Aber irgendetwas umgibt Ax, das spürt Frederike, als ob er ein dunkles Geheimnis hüten würde. Warum weicht er ihr manches mal aus.....

 

Meine Meinung zur Autorin:

Ulrike Renk entführt einem mit ihrer Familiensaga gekonnt in die Welt am Anfang der Zwanziger Jahre, nach Ostpreußen auf das Landgut der Familie Fennhusen. Sie beschreibt das Landleben dort sehr schön, mit all seinen tiefen und Höhen. Die Reise dorthin durch den Polnischen Korridor, war schon beklemmend. Es ist eine neue Welt nach dem großen Krieg, eine Zeit des Umbruchs, die Welt verändert sich rasant, das alles machte es ja so interessant. Sie bedient sich wie immer einer sehr Bildhaften und klaren Sprache, der Schreibstil fand ich sehr fesselnd und spannend. Ihre Protagonisten wirkten sehr real und lebendig.

Schön fand ich das man hinter die einzelnen Fassaden und Masken der Personen blicken konnte, an ihren Gefühlen teilhaben durfte. Sehr schön sind die einzelnen Charaktere beschrieben. Der ganze Roman beruht ja auf einer wahren Familiengeschichte und realen Personen. Die Namen und Orte hat sie abgeändert und hat das wahre mit einigen Fiktionen gemischt. Es ist ihr eine wirklich schöne Familiensaga gelungen. Ich fiebere schon der Fortsetzung entgegen, ich möchte zu gerne Erfahren wie es mit der Familie Fennhusen und Frederike weitergeht. Wir sehen ja dann bestimmt einer neuen Zeit entgegen....

 

Eine überwältigende Familengeschichte und einem dunklen Geheimnis, Intensiv und Brillant.

Kommentare

Brocéliande kommentierte am 04. Februar 2017 um 17:22

Das macht mich sehr neugierig - das Buch landet auf jeden Fall auf meiner Merkliste!