Rezension

Eine etwas andere Dystopie

Selection - Kiera Cass

Selection
von Kiera Cass

Die Partnerinnen für die jeweiligen Prinzen (es gibt nur einen in diesem Fall), werden aus dem Volk ausgewählt. Das Volk besteht aus einem Kastensystem. America ist in Kaste 5, sie ist in einen Jungen verliebt, der eine Kaste schlechter eingestuft ist. Heiraten geht daher gar nicht, üblicherweise versucht man, im Kastensystem aufzusteigen.  Americas Familie hat nicht immer genug zu essen, die Familie ihres heimlichen Freundes erst recht nicht. Als dann das Casting für die Braut des Prinzen bevorsteht, bekommt America eine Einladung dazu. Sie will nicht mitmachen, ihre Mutter überredet sie dazu, gibt es doch mehr Essen für die Familie.  America steigt durch das Casting schon mal in dem Kastensystem auf. Es gibt natürlich auch Rebellen in diesem Land, die spielen in diesem 1. Band noch keine sonderlich große Rolle, ab und an wird ein Überfall erwähnt, aber mehr erfahren wir nicht dazu.  Es dreht sich alles um das Casting, um das Aussehen der Mädchen und um ihr Benehmen. Sie werden unterrichtet in Geschichte und wie sie sich als Gemahlin des Prinzen verhalten sollen.  Die Mädchen sehen sich als Rivalinnen, Zickenkrieg ist daher vorprogrammiert. 

Das Buch liest sich gut, ich war überraschenderweise von der Story gefesselt, allerdings bin ich manchmal über komische Formulierungen gestolpert. Ich vermute mal, dass es sich dabei um Übersetzungsfehler handelt. 

In dieser Dystopie geht es ganz klar um die Auswahl der Braut, um eine Woche, die die Auserwählten auf dem Schloß verbringen und um Americas Gefühlswelt. Sie ist nur wegen ihrer Familie im Schloss und um ihren Exfreund Aspen zu vergessen. An einer Beziehung oder gar einer Heirat mit Maxon ist sie überhaupt nicht interessiert. Als sie Maxon näher kennenlernt, merkt sie, dass sie ihn völlig falsch eingeschätzt hat und so langsam ändert sich -  fast schon  unbewusst -  ihre Meinung über den Prinzen. Dann taucht allerdings Aspen im Palast auf und das Chaos ist komplett.

Hatte ich zuerst den Verdacht, dass es sich in diesem Buch nur alles um Aussehen und Kleider dreht, wurde ich doch positiv überrascht. Maxon und America sind starke Charaktere, die sich amüsante Dialoge liefern. America ist sehr direkt. Sie sagt, was sie denkt und weist den Prinzen auf die Probleme der Menschen in den einzelnen Kasten hin. Maxon versucht, etwas zu ändern, er hat bisher aber nur sehr wenig Einfluss auf die politischen Entscheidungen in seinem Land.