Rezension

Eine etwas andere Liebesgeschichte ohne Kitsch

Den Mund voll ungesagter Dinge - Anne Freytag

Den Mund voll ungesagter Dinge
von Anne Freytag

Meinung:

Bei Ina lag dieses Buch und wartete darauf, dass es gelesen wird (das passiert, wenn man zu viel zu lesen hat ja gerne mal ;D) und da es auf meiner Wunschliste stand, habe ich ganz uneigennützig meine Hilfe angeboten. 

Und bereut habe ich es nicht.
Sophie lernen wir direkt beim Umzug nach Bayern kennen. Mies gelaunt sitzt sie mit ihrem Vater im Auto mit ihren wenigen Habseligkeiten und ist auf dem Weg um die neue Freundin von ihrem Vater und ihre 2 Söhne kennen zu lernen und direkt bei ihnen einzuziehen. Sie nimmt sich vor alles und jeden zu hassen, zieht sich zurück und ihre einzige Stütze ist ihr bester Freund Lukas, der in Frankreich wohnt. 
Bis sie Alex kennen lernt. Alex ist anders. Alex ist faszinierend. Alex ist das Nachbarsmädchen und sie freunden sich an. Doch ist es wirklich nur Freundschaft ? 

Sophie ist mit ihren 17 Jahren typisch pubertär. Sie schiebt Leute direkt in eine Schublade, hat nach außen immer einen lockeren Spruch drauf, aber innen nicht viel Selbstbewusstsein.
Aber genau deswegen konnte ich mich mit ihr identifizieren. Ich fand ihr Verhalten nachvollziehbar für ihr Alter. Die Verbindung zwischen ihr und Lukas war auch sehr lustig. 
Alex ist mir direkt sympathisch gewesen und wuchs mir auch im Laufe des Buches mehr ans Herz. Auch ihr Verhalten konnte ich verstehen. Auch wieso sie sich nicht traute, in der Öffentlichkeit zu ihren Gefühlen zu stehen. Gerade in dem Alter und in der Schule ist einem halt meistens extrem wichtig, was andere von einem denken. 

Anne Freytag schaffte es mit dem Buch und den Charakteren mich zu fesseln und ich mochte die unaufgeregte Art, die Geschichte um die Selbstfindung von Sophie zu erzählen. Wir begleiten Sophie auf ihrem Weg und erleben ihren Alltag. Nicht nur die Gefühle zu Alex, sondern auch die Entwicklung der neuen Familie war schön zu lesen. 
Das Ende war für mich dann so wie erwartet und überraschte mich nicht wirklich. Aber auch hier muss ich sagen, passt es zu dem Alter der Protagonisten. 

Fazit:
Anne Freytag führt uns auf unaufgeregte Art und ohne Kitsch auf den Weg der Selbstfindung von Sophie. Auch wenn das Ende zu erwarten war, entwickelte die Geschichte einen guten Sog und in einigen Charakterzügen von Sophie konnte ich mich wieder erkennen. Wer an einer schönen LGBT -Liebesgeschichte interessiert ist, dem kann ich das Buch nur empfehlen.