Rezension

Eine Explosion im Olympic National Park...

Summer Westin 02. Todesruf - Pamela S. Beason

Summer Westin - Todesruf
von Pamela S. Beason

Die Biologin Summer Westin hat die Möglichkeit erhalten, im Olympic National Park als Rangerin zu arbeiten. Ihre Zeit dort ist begrenzt, und statt mit Hochdruck an ihrer Umweltstudie und einem Managementplan für den Park zu arbeiten, genießt sie lieber jeden Moment und kümmert sich um die Natur und die Tiere. Eines Abends zerstört jedoch ein lauter Knall die Idylle, und im Park bricht ein Feuer aus. Mit vereinten Kräften gelingt es den Rangern, das Feuer zu löschen. Im zerstörten Waldstück finden sie jedoch eine schwer verletzte Frau und einen freigesprengten Minenschacht. Wer ist dafür verantwortlich? Summer stellt Nachforschungen an und gerät damit ins Visier der Täter…

Das Buch startet gleich spannend und vielversprechend: Kurz nachdem Summer im Park einem Wilderer begegnet ist, hört sie die Explosion und das Feuer bricht aus. Schon nach wenigen Seiten ereignen sich dramatische Szenen, die mein Interesse an der Geschichte geweckt haben: Wer ist für das Feuer verantwortlich? Warum ist die Mine freigesprengt? Und welches Geheimnis verbirgt das schwer verletzte Mädchen?

Die ersten Seiten legen die Messlatte hoch, und dementsprechend war ich ein wenig enttäuscht, dass es nicht genauso spannend weiterging. Summer versucht, das verletzte Mädchen zu befragen, das aufgrund ihrer Kopfverletzungen allerdings nur begrenzt aussagefähig ist. Gleichzeitig muss sie ihren Pflichten als Rangerin nachgehen. Immer wieder trifft sie auch ihren Liebhaber Chase, der beim FBI arbeitet und einer Verbrecherserie in der Nähe nachgeht. Einige Spannungsspitzen zwischendurch konnten mein Interesse erhalten: Summer gerät in Lebensgefahr, es wird eine Hand gefunden und der Tod eines Charakters erschüttert die Parkmitarbeiter. Aus diesen Szenen hätte man meiner Meinung nach aber noch mehr Dramatik herausholen können.

Der Charakter der Summer Westin entspricht nicht dem klassischen Protagonisten eines Thrillers und bringt frischen Wind in das Genre: Summers Liebe zu den Tieren und der Natur dominiert die Handlung. Sicherlich wird dieses Buch auch Leserinnen begeistern können, die ansonsten nur selten Thriller lesen, sich aber für Umweltschutz interessieren. Diesen kann ich nur zu diesem Buch raten! Wer jedoch einen durchweg actionreichen Thriller mit blutigen Szenen lesen will, sollte zu einem anderen Buch greifen.

Summer ist eher der Typ Einzelgängerin, doch immer wieder trifft sie sich mit ihrem Liebhaber Chase, der aufgrund seines Jobs beim FBI leider nicht mehr Zeit für sie hat. Die beiden geben ein ungleiches, aber durchaus harmonierendes Paar ab, und der Leser darf sich auf romantische Szenen freuen, nach denen Chase meist viel zu schnell wieder abreisen musste.

Das Buch endet spektakulär, wenn auch weniger dramatisch, als ich es erwartet hätte. Einige Fragen, die während der Geschichte aufgeworfen wurden, werden befriedigend beantwortet, auf andere muss der Leser sich aber selbst eine Antwort suchen. Hier hätte die Autorin dem Leser gerne noch etwas mehr die Hintergründe erklären können.

„Todesruf“ startet buchstäblich mit einem großen Knall und kann mit Spannungsspitzen während der Handlung das Interesse des Lesers erhalten. Das Buch ist stärker für Leserinnen geeignet, die sich für Biologie und Umweltschutz und den damit verbundenen Gefahren interessieren als für solche, die einen dramatischen und blutigen Thriller suchen. Ich selbst war vom Verlauf der Handlung leider ein wenig enttäuscht und vergebe daher drei Sterne.