Rezension

Eine Familie mit dunkler Vergangenheit

Korrosion - Peter Beck

Korrosion
von Peter Beck

Bewertet mit 5 Sternen

Der junge Sudanese Obado flüchtet aus seinem Heimatland nach Europa, wo er letztendlich in der Schweiz strandet. Bei einer Reinigungsfirma erhält er einen Job, indem er Treppenhäuser reinigt. Über seine Arbeit lernt er die Witwe Bernadette Berger kennen, die in einem Mietshaus wohnt. Eines Tages findet man Frau Berger tot in ihrer Wohnung. Ihre Wohnungseinrichtung schließt nicht darauf zurück, dass sie sehr vermögend gewesen ist. Tom Winter, der als Sicherheitschef bei einer Schweizer Bank arbeitet, befasst sich mit dem Tod von Frau Berger, denn sie ist Mandantin dieser Bank gewesen. Es stellt sich heraus, dass Frau Berger mehrere Millionen und drei Kinder – zwei Töchter und einen Sohn - hinterlassen hat. Bei Recherchen stellt sich des Weiteren heraus, dass der verstorbene Ehemann Berger als Bäcker auf eine brutale Art ums Leben gekommen ist. Bis heute weiß man nicht, wer der Mörder von Herrn Berger ist. Somit muss Tom Winter zwei Mordfälle klären, in dessen Zusammenhang auch die Kinder des Ehepaares Berger stehen.

Peter Beck schrieb mit Korrosion sein zweites Buch mit der Figur Tom Winter. Die Figur Tom Winter geht analytisch an seine Aufgaben heran, denn in der Vergangenheit arbeitete Tom Winter bei der Schweizer Polizei. Erst wenn Winter Unklarheiten geregelt hat, können Geld- und Sachleistungen an die Nachkommen weitervererbt werden. In dem Fall Berger geht es ums Geld, eine Pharmafirma und zwei tote Personen – Herr und Frau Berger – wobei Herr Berger zu einem Zeitpunkt starb, als Helene, Brigitte und Rolf Berger noch Kinder waren. Eine Nebenrolle spielt Brigittes Tochter Kerstin, wobei Brigitte Berger bisher in der Firma der Familie eine Hauptrolle spielte, aber seit ihrer Krebserkrankung ihre Tochter Kerstin die führende Rolle übernommen hat. Die Berger-Kinder unterstellen bis heute dem Vater sexuellen Missbrauch, wobei es an Beweisen fehlt. Diesen Anschuldigungen muss Tom Winter nachgehen, und lernt somit die Familie Berger genauer kennen. In der Geschichte wird eine weitere Figur als Nebendarsteller: Tijo, ein Flüchtling aus Afrika. Seine Fluchtgeschichte wird erzählt. Letztendlich fügen sie die Fäden der Handlungen und Figuren zusammen.

Peter Beck konstruierte eine andere Figur als andere Thriller-Autoren und –autorinnen. Hier ermittelt ein Sicherheitschef, der mir sehr sympathisch erscheint. Denn er bringt seine Erfahrungen von der Polizei mit, was man allerdings anhand der Ermittlungsprozesse erkennt. Die Geschichte an sich hat ein nachvollziehbares und schlüssiges Ende, was man beim Lesen der letzten Seiten gut erkennen kann. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten. Die Schweiz als Land kommt nicht zu kurz, denn die Winterlandschaft und manche bekannten Städte und Orte bekommen ihren Mittelpunkt in den bildhaften Landschaftsbeschreibungen.

Gerne würde ich weitere Fälle mit der Figur Tom Winter und seinem Team – vor allem mit Leonie – lesen wollen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 26. März 2017 um 14:22

Diese Missbrauchsgeschichten schießen genau so ins Kraut wie die sogen. "Krebsbücher".