Rezension

Eine Familie über die Generationen

Die unsterbliche Familie Salz
von Christopher Kloeble

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext: „Ein Brauhaus, ein fürstliches Hotel und eine Großmutter, die zweimal stirbt... Reich an Glanz und voller Schatten ist die Geschichte der Familie Salz – im Zentrum dabei immer: das prächtige Hotel Fürstenhof in Leipzig. Herr Salz, der ehemalige Pächter des Löwenbräukellers in München, kauft es 1914; seine Tochter, die Schauspielerin Lola aber wird es lange nicht betreten – nicht im Zweiten Weltkrieg, nicht danach, als das Hotel Staatseigentum der DDR ist und Lola mit ihrer fragilen Tochter Aveline in München lebt. Erst Kurt Salz holt es nach 1989 wieder in den Familienbesitz zurück. Lola regiert endlich über das Hotel und immer noch über eine Familie, die zerrüttet ist – vom Wandel der Zeiten und den Versuchen, ein Leben jenseits des Fürstenhofs zu führen. Der überraschende, faszinierende Roman einer höchst eigenwilligen Familie, in der sich die Schatten einer Generation auf die nächste legen – auch wenn jeder versucht, sein Leben in ein ganz anderes Licht zu rücken.“

In dem Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ erzählt der Autor Christopher Kloeble auf insgesamt 438 Seiten eine Familiensaga über mehrere Generationen.

Rein optisch kommt das Buch aufgrund der eher schlichten Umschlaggestaltung zwar vielleicht ein wenig unauffällig daher, beim ersten Aufschlagen jedoch merkt man bereits, dass dieses Buch dennoch irgendwie etwas Besonderes ist. Nicht nur ist hier ein nützliches Lesebändchen vorhanden, auch von der inhaltlichen Aufteilung her hebt sich das Buch ab. Es ist nämlich nicht wie zumeist üblich in Kapitel aufgeteilt, sondern in insgesamt sieben Abschnitte, in denen jeweils ein Mitglied der Familie Salz aus der eigenen Ich-Perspektive erzählt. Der erste und der letzte Abschnitt fallen dabei allerdings sehr kurz aus und sind daher wohl am ehesten als eine Art Prolog und Epilog zu sehen. Was die Zeitspanne betrifft, so deckt das Buch die Geschichte der Familie Salz etwa ab 1914 bis in die Gegenwart ab – wobei es sogar noch einen kleinen Blick in das Jahr 2027 gewährt. So erfährt man als Leser, welchen Weg sich diese Familie durch die großen historischen Ereignisse und gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit bahnt.

Im Grundsatz fand ich das Buch recht unterhaltsam zu lesen, an so mancher Stelle wirkte mir die Erzählung aber irgendwie zu langatmig, was meinen Lesefluss leider ein wenig gestört hat. Gerade auch zwischen den Abschnitten der verschiedenen Familienmitglieder sind mir da – zumindest für meinen Geschmack – erhebliche Qualitätsunterschiede, was den Unterhaltungswert angeht, aufgefallen: wo ich den einen Abschnitt noch als richtig mitreißend empfunden habe, wirkte ein anderer wieder ziemlich zäh. Hinzu kommt noch, dass ich persönlich irgendwie nicht so richtig mit den verschiedenen Figuren sympathisieren konnte. Aber nichtsdestotrotz war die Geschichte auch für mich alles in allem zumindest interessant zu lesen.

Fazit: hier wird die Geschichte einer etwas speziellen Familie über die Generationen gekonnt erzählt.