Rezension

Eine fantastische Geschichte

Feuer und Feder - Kathy MacMillan

Feuer und Feder
von Kathy MacMillan

In einer Welt in der Lesen und Schreiben verboten ist, kann ein beschriebenes Stück Papier den Tod bedeuten.

Inhalt:

Raisa, eine Sklavin aus dem Volk der Arnath, kann ihr Glück kaum fassen, denn sie ist auserwählt worden eine Tutorin zu werden. Zusammen mit Kronprinz Mati wird sie in die Kunst der hohen Schrift eingeführt, ein Privileg, denn nur den Gelehrten und der Königsfamilie von Quilara ist es erlaubt Lesen und Schreiben zu erlernen. Mati und Rasi kommen sich näher als erlaubt und schon bald ist Raisa hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Mati und dem Wunsch ihrem versklavten Volk zu helfen.

Rezension

Als 6-Jährige wird Raisa nach Quilara verschleppt und kommt dort als Sklavin in den königlichen Palast. Das Leben ist hart, ein Sklavenleben zählt nichts. Die Kinder müssen z. B. die Bibliothek des Palasts von Staub befreien, dafür werden sie auf Plattformen in die Höhe gezogen, um die Fresken an der Decke zu säubern. Schon mehr als ein Kind ist dabei zu Tode gestürzt.

Als Raisa die Chance bekommt zur Tutorin ausgebildet zu werden, ist sie deshalb mehr als dankbar, denn Tutoren haben das Privileg Lesen und Schreiben zu lernen, um die zukünftigen Königskinder auszubilden. Lesen und Schreiben dürfen in Quilara nur die Gelehrten und selbst diese lernen nur die niedere Schrift, einzig dem König ist es vorbehalten die hohe Schrift zu erlernen, denn mit dieser kann man mit den Göttern in Kontakt treten. Raisa wird also fortan zusammen mit Mati, dem Kronprinzen unterrichtet. Die beiden sind fast im selben Alter und verstehen sich von Anfang an gut, nach und nach verlieben sich die beiden ineinander. Eine Liebe die nicht sein darf und die auf eine harte Probe gestellt wird, denn nes regt sich der Widerstand unter den Sklaven und Raisa muss sich entscheiden, ob sie an ihrer Liebe zu Mati festhält oder sich für ihr Volk einsetzt. Mehr möchte ich zum Inhalt nicht schreiben, um nicht zuviel vorab zu verraten.

Die Liebesgeschichte zwischen Mati und Raisa hat mich, zumindest zu Anfang, nicht hundertprozentig überzeugt. Warum Raisa sich in Mati verliebt konnte ich gut nachvollziehen, schließlich hat er sich ihr gegenüber als Erster gütig verhalten. Warum Mati sich aber zu ihr, einer Sklavin, hingezogen fühlt wurde für mich nicht ausreichend erklärt. Raisa war mir sofort sympatisch und auch Mati konnte mich in seinen Bann ziehen. Generell sind die Personen gut beschrieben und entwickeln sich logisch

Aufgrund des Klappentextes bin ich von einer rasanten Handlung ausgegangen. Da wurde ich leider enttäuscht, denn der Erzählstil der Autorin ist doch eher gemächlich und zunächst passiert nicht viel, es wird viel aus dem Alltag der Protagonistin erzählt. Es gibt allerdings einige Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hatte und so hat mich die fehlende Spannung nicht wirklich gestört, zumal die Autorin einen sehr angenehmen Schreibstil hat.

Besonders gefallen haben mir die kleinen Schnipsel aus der Göttersaga, die jedem Kapitel voran gestellt sind. Diese ist aber nicht, wie bei manch anderem Buch willkürlich, sondern ist für die Entwicklung um die Geschichte von Raisa wichtig, die Göttersaga und Raisas Geschichte gehören quasi zusammen.