Rezension

Eine fantastische Reise

Die Traumknüpfer - Carolin Wahl

Die Traumknüpfer
von Carolin Wahl

Bewertet mit 4 Sternen

Die vier Länder der Jahreszeiten werden durch einen Traum zusammengehalten, die Traumknüpferin Udiina - halb Mensch, halb Göttin - hält auf der Insel Mii einen tiefen und beständigen Schlaf. Doch es gibt diejenigen die sie wecken wollen, denn sollte sie aufwachen würde ihr Traum zerbrechen, in viele kleine Splitter und jeder von ihnen würde etwas von der göttliche Macht in sich tragen.
Das Schicksal der Welt fällt in Kanaaels und Naviias Hände, denn ihr Schicksal ist es die Welt vor der Zertrümmerung zu bewahren. Und so begibt sich Naviia aus den Winterlanden auf die Suche nach Kanaael, den Prinzen der Sommerlande, doch eben der hat einen eigenen Plan um das böse aufzuhalten, doch vertraut er dafür auch die richtigen Leute?...

Gestaltung:
Ich liebe das Cover, es ist wunder, wunderschön und passt zudem sehr gut zum Inhalt des Buches. Ich war auf jeden Fall sofort verzückt und wurde neugierig, vor allem auch im Zusammenhang mit dem Titel, der einfach nur Lust darauf macht zu erfahren worum es in diesem Buch wirklich geht. :)

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, High-Fantasy ist für mich zwar mittlerweile ein gern gelesenes Genre, aber trotzallem hab ich das Gefühl noch viel darin entdecken zu können und gerade Die Traumknüpfer klingt einfach wahnsinnig originell und wirkte allein von der Idee noch einmal ganz anders als alles was ich bisher in diesem Genre gelesen habe.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ein bisschen gebraucht habe mich durch die 720 Seiten zu schlagen, denn meist war es eher ruhig und auch wenn es zeitweise einen Sog bei mir entwickelt hat, hielt der nicht immer an. So dass ich das Buch auch mal beiseite legen konnte und das auch mal für mehrere Tage. Negativ zu werten ist das aber nicht unbedingt, ich hatte nur einfach nicht das Gefühl, dass ich wirklich mit in die Welt von Carolin Wahl hineingerissen werde. Ich hab das Geschehen beobachtet und das was passiert ist konnte mich auch überzeugen und ich hab gefallen dran gefunden, aber der letzte kick wo ich sage, es hat mich wirklich mitgerissen blieb die meiste Zeit über einfach aus.

Dabei hat Carolin Wahl eine wirklich tolle Welt erschaffen, die sich auch gut darstellt, ich hatte keine Schwierigkeiten sie mir vorstellen zu können, ich mochte allein das Prinzip, dass die vier Jahreszeiten jeweils ein Land darstellen und ich finde, dass dies auch wirklich gut transportiert wurde. Ich konnte die eisigen Winterlandschaften vor mir sehen und sah die Kälte, die sich herumtrieb. In den Sommerlanden war es genau so. Sie stellt also eine sehr detailiierte Welt auf, die mir sehr gefallen hat, dabei hatte ich allerdings nicht das Gefühl, dass zu viele Beschreibungen oder Ähnliches vorhanden waren.

Aber am meisten hab ich mich natürlich darüber gefreut zu erfahren wie die Träume mit in die Geschichte eingeflochten werden, tatsächlich hat Carolin Wahl eine ganz eigene Idee der Magie erschaffen, es gibt "Das verlorene Volk" sie sind nachfahren der Götter und haben dadurch gewissen Fähigkeiten, zum Beispiel nährt sich ihre Magie von den Träumen anderer und sie werden als Traumtrinker bezeichnet. Das alles zu ergründen hat mir persönlich sehr gut gefallen, ich mochte es wie die Magie angewendet wurde, welche Vielfalt es gab. Aber auch die Geschichte an sich über das verlorene Volk wahr wirklich gut ausgereift und konnte mich begeistern.
Was ich auch spannend fand war, dass wir mit Kanaael auf einen Protagonisten gestoßen sind der nichts von seiner Herkunft wusste und mit Naviia jemanden vor uns hatten, die sehr wohl bescheid wusste. Das hat noch einmal für verschiedene Perspektiven und Auseinandersetzungen gesorgt, hat mir gut gefallen.
Alles in allem waren die Aspekte hier gut und schlüssig konstruiert, so dass ich mich als Leserin über jeden Happen freuen konnte. :)

Die Geschichte selbst bietet viele Abenteuer, vor allem folgt man gleich mehreren Perspektiven zu einem wäre da natürlich die Begleitung von Naviia und Kanaael die sich erst einmal alleine behaupten müssen bevor sie zueinander finden, aber auch die böse Sicht wird beobachtet und man erfährt welche Fortschritte sie machen, wie weit sie gekommen sind etc. das hat mir auch wieder sehr gefallen.
Von demher hat mir die gesamte Geschichte sehr gut gefallen und auch hier hab ich es wieder gemocht jeden einzelnen von ihnen zu folgen. Besonders angetan war ich aber von Kanaaels aufkommenden Liebesgeschichte, ich verrate nicht zu viel. Und ich persönlich mochte es auch, dass sie nur im Hintergrund vorhanden war aber ich fand sie einfach wunderschön zum Leben erweckt. Es war eine kleine, bescheidene Liebe in der ich viel Kraft gesehen habe und gerade das Ende von ihr fand ich herausragend, das hat bei mir auch viele tolle Emotionen geweckt.

Rein charakterlich mochte ich die vielen starken Heldinnen in diesem Buch wahnsinnig gerne, ihre Stärke wirkt authentisch und trotzallem haben sie auch weiche Züge an sich gehabt und eine verletzliche Seite, etwas was ich generell immer sehr wichtig finde. Naviia hat mich also vollkommen von sich überzeugen konnte, so dass ich ausnahmsweise mal nicht traurig war, wenn es zum wiederholten Perspektivwechsel kam, weil mir einfach alle Handlungsstränge und auch Personen sehr gut gefallen haben. :)

Fazit:
Eigentlich hab ich an diesem Buch gar nichts zu beanstande, es ist eine originelle und wirklich gut durchdachte Geschichte die mir viel Spaß bereitet hat und auch berühren konnte. Und gerade im Vergleich zu manch anderen Büchern des Genres, sticht dieses Buch für mich hervor, insgesamt hat mir aber irgendwie ein Funke gefehlt, der mich komplett ans Buch gebunden hat. :)