Rezension

Eine fantastische Reise

Das Glück kurz hinter Graceland - Kim Wright

Das Glück kurz hinter Graceland
von Kim Wright

„Eine Frau zu lieben, ist der leichte Teil. Der schwere Teil ist, sie so zu sehen, wie sie wirklich ist und zuzulassen, dass sie das auslebt, selbst die Eigenschaften, die nicht besonders angenehm sind.“

Einige Monate nach dem Tod ihrer Mutter entdeckt Cory in einem Schuppen einen ganz besonde-ren Wagen – Elvis Lieblings-Blackhawk. Ihre Mutter war eine seiner Backgroundsängerinnen, die Graceland schwanger verließ, als er starb. Cory beschließt, den Wagen nach Graceland zu fahren, anhand von Rechnungen und Müll aus dem Blackhawk auf derselben Route, die ihre Mutter vor 38 Jahren in entgegengesetzte Richtung fuhr. Ihre Reise wird zu einer Suche – nach ihrem Vater, doch sie findet Fragmente ihrer Mutter und vor allem sich selbst!

Kim Wright nimmt uns mit auf einen irren Roadtrip, eine Reise in einem gerade mal fahrtauglich gemachten Auto quer durch den Süden des Südens von Amerika – und auf eine Zeitreise…

Die Erlebnisse von Cory sind immer wieder durchzogen von kleinen Kapiteln, die beschreiben, wie es Cory Mutter Honey – Laura ging, als sie diese Reise vor 38 Jahren machte. Dabei geht die Autorin geografisch vor und nicht chronologisch, je weiter wir uns mit Cory Richtung Graceland bewegen, umso weiter bewegen wir uns in der Vergangenheit zurück. Ein sehr interessanter Kniff, der mir gut gefallen hat!
Die Geschichte beginnt damit, dass Cory den Leser immer wieder direkt anspricht, im Verlauf der Kapitel erzählt sie dann in der Ich-Perspektive weiter. So bleiben wir lange, teilweise für immer im Dunkeln, was die Motive der anderen Personen angeht, was der Geschichte etwas Besonderes gibt. Zwischendurch bringen dann Honeys Kapitel etwas Licht ins Dunkel!

Natürlich können und dürfen in so einer Geschichte Fakten und Mythen über Elvis nicht zu kurz kommen – für mich hatten sie genau das richtige Maß! Zwischendurch hab ich manche Sachen nachgeschlagen (zB war mir das Dschungelzimmer kein Begriff) um noch mehr Gespür für die da-malige Zeit und den King zu bekommen. 

Fazit: Eine fantastische Reise, einmal quer durch Amerikas Süden, die Zeit und durch alle Gefühle!