Rezension

Eine faszinierende Idee

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Sind Sie reich, vielleicht sehr reich? Sie lieben das leichte Leben und lassen lieber andere für sich arbeiten? Sie würden gerne in einer paradiesischen Umgebung wohnen, umgeben von Wasser und sauberer Luft? Weit weg von den alltäglichen Naturkatastrophen, die seit den „Water Wars“ auf dem Festland – was noch nicht überflutet wurde – toben. Dann sind Sie auf Demesne gut aufgehoben. Hier werden Sie von früh bis spät in die Nacht von Klonen verwöhnt und können die Leichtigkeit des Seins genießen… ja Sie haben richtig gelesen… von Klonen, denn jeder Mensch, der hier lebt, gewöhnt sich an das süße Leben und vergisst zu arbeiten. Dafür wurden eigens Klone erschaffen, um ihnen das leichte und wunderschöne Leben zu versüßen. Was meinen Sie? Unterdrückung? Nein, die Klone haben keine Seele und keine Gefühle. Sie möchten ihnen Freude bereiten.

Demesne ist eine Insel, die zu einer Inselgruppe gehört, die von Vulkanen nach den „Water Wars“ erschaffen wurden. Wer es sich hier leisten kann zu wohnen, führt ein süßes Leben inmitten eines Paradieses. Doch jedes Paradies hat auch seine Schattenseiten…

Elysia ist eine Inselbewohnerin, allerdings lebt sie hier um zu dienen, denn sie wurde als Klon erschaffen. Erschaffen ohne Seele und ohne Gefühle und trotzdem ist sie etwas Besonderes. Sie ist eine Beta. Das erste Teenagermodell, das auf dieser Insel erschaffen wurde und eine Art Vorzeigemodell. Der Leser begleitet dieses ungewöhnliche Mädchen ein Stück durch ihre ersten Wochen als Klon, bei ihrer neuen Familie. Sie hat keine Ansprüche, keine Wünsche und lebt sich hervorragend ein. Doch eines Tages bemerkt sie, dass sich in ihrem Inneren etwas verändert. Eine Veränderung, die einem Todesurteil gleich kommt.

Mich hat die Idee zu „Beta“ fasziniert, denn das Thema Klonen ist nicht weithergeholt. Die damit verbundene Kritik an der Gesellschaft und der Wissenschaft habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Es ist eine sehr aufwühlende Geschichte und trotz ihrer Fantasy-Bestandteile durchaus realistisch und sehr interessant. Elysia war für mich jedoch nicht immer nachvollziehbar, das war etwas aber, was ich dem Buch verzeihen konnte, weil ich mich niemals in einen Klon versetzen könnte, der erst ein paar Wochen alt ist und im Körper einer Sechzehnjährigen -ohne Gefühle- steckt.

„Beta“ von Rachel Cohen ist ein Jugendbuch mit vielen neuen Ideen und der gelungene Auftakt zu einer neuen fantastischen Reihe.