Eine faszinierende Wanderung durch die mongolische Welt
Bewertet mit 5 Sternen
Jiang Rong schildert Begebenheiten und Erlebnisse, die wirklich geschehen sind, die er am eigenen Leib erfahren hat. Er schreibt sechs Jahre lang an dem Roman, basierend auf seinen eigenen Notizen.
Der Leser begleitet ihn quasi durch die Jahreszeiten, die in der inneren Mongolei nicht einfach zu bestehen sind. Chen Zhen lernt viel über das Leben der Nomaden und über ihr Vieh, wird mit Witterungsschwierigkeiten konfrontiert und lernt die Klugheit der Wölfe kennen. Er begreift, wie die Wölfe dazu beitragen, das Gleichgewicht der Natur zu halten. Der Leser kann hier sehr viel über den Wolf erfahren und auch über das Leben der nomadischen Viehzüchter. Doch in dem Buch steckt mehr. Wo zunächst die Freiheit und Unabhängigkeit und auch die Zähigkeit und Teamfähigkeit das Leben beherrschen und gelingen lassen, wird von außen Profitgier und blinder Fortschrittsglaube ins Grasland getragen und damit das Gleichgewicht der Natur gefährdet allen Warnungen der Alten zum Trotz und schließlich auch nachhaltig gestört. Die uralte Kultur der Nomaden geht zugrunde, nichts ist mehr, wie es war.
Dieser Roman kann als Warnung für uns alle dienen, mehr Achtung vor alten Kulturen und der Natur zu haben. Die Folgen einer Missachtung sind fatal...
Rong hat in flüssigem Stil geschrieben, seine Figuren haben Tiefe und wirken echt und vielschichtig. Dieses Buch ist ein Vermächtnis.
Unbedingte Leseempfehlung!