Rezension

Eine fiktive Biografie, die zu einem Gesamtkunstwerk wurde!

Das unvollendete Leben der Addison Stone
von Adele Griffin

Bewertet mit 5 Sternen

Addison Stone ist eine junge, höchst talentierte Künstlerin, die mit 18 Jahren ums Leben kam. Um der Frage, ob es sich um einen Mord, Selbstmord oder doch einen Unfall gehandelt hat, interviewt Adele Griffin alle Menschen, die Addison kannten und auf ihrem Lebensweg begleiteten.

Beim ersten Blick ins Buch war ich schon von den Bildern begeistert, aber beim Anblick der einzelnen Interviewabschnitte, Zeitungsausschnitte etc. war ich skeptisch, ob ein Lesefluss entstehen wird. Außerdem wusste man ja eigentlich schon, wie die Geschichte enden wird. Die Befürchtungen waren alle unbegründet, denn das Gegenteil ist der Fall! Da man auf Addisons Spuren von der Kindheit an wandelt, wird es immer spannender zu entdecken, wie es soweit kommen konnte. Das Buch entwickelt eine immer größere Sogwirkung. Freund und Feind werden interviewt und so entsteht nach und nach ein umfassendes Bild der tragischen Heldin. Besonders die psychischen Leiden Addisons treten realistisch immer mehr in Erscheinung... 

Kurz: Eine fiktive Biografie, die zu einem Gesamtkunstwerk wurde!

Cover und Format sind einem Magazin nachempfunden und auch durch die Bilder und Abbildungen im Inneren wurde das Buch so authentisch, dass man kaum glauben kann, dass Addison und alle erwähnten Personen nur der Phantasie der Autorin entsprungen sind. Mich hat das Buch völlig begeistert und ist daher auch eines meiner diesjährigen Lesehighlights - und das völlig unerwartet!

Ich empfehle das einzigartige Buch jedem, der sich für Kunst, das Leben mit einer bipolaren Störung, allgemein Biografien und/oder etwas anderen Büchern interessiert.