Rezension

Eine Frau zwischen Arbeit und Männern

Durch alle Zeiten - Helga Hammer

Durch alle Zeiten
von Helga Hammer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Protagonistin Elisabeth ist 1940 geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen in den österreichischen Bergen auf. Mit 17 verliebt sie sich in den Sohn – Niklas – des wohlhabenden örtlichen Brauereibesitzers. Als dieser eine andere Frau heiratet, flieht sie als Kindermädchen nach London. Geschwängert von ihrem Arbeitgeber kehrt Elisabeth in die Heimat zurück und schiebt dem körperbehinderten Martin ihr Kuckuckskind unter. Weitere fünf Jahre später ist Elisabeth schwanger von ihrem Cousin, der auf Druck seiner Eltern nicht zu ihr hält. Schließlich geht Elisabeth eine unglückliche Ehe mit einem gefühlskalten, gewalttätigen Bauern ein, der sie erneut zur Mutter macht. Sie setzt ihre Beziehung zu Niklas fort. Ob sie mit ihm noch ihr Glück findet?

Ein Frauenroman über ein Frauenschicksal vorrangig in den 50er und 60erJahren. Schilderungen aus der Gegenwart und aus der Vergangenheit wechseln sich ab. Obwohl es sehr beeindruckend ist zu lesen, wie Elisabeth ihr schweres Leben meistert, wird sie einem nicht sympathisch. Das beruht sicherlich darauf, dass sie sich von jungen Jahren an den Männern geradezu an den Hals wirft ohne Rücksicht darauf, ob diese überhaupt frei sind. Von nicht eben charakterlicher Stärke zeugt es auch, den biologischen Vätern ihrer Kinder diese zu verschweigen bzw. dies zu versuchen und sie dann einem nichtsahnenden Ehemann unterzujubeln. Gelungen sind die Darstellungen über das harte und monotone Leben in dem Bergdorf. Empörung macht sich breit, als zu lesen ist, wie Elisabeths Ehemann allein zur Belustigung einen Zoo mit in der Wildnis eingefangenen Tieren aufmacht.

Von mir mit gerade noch vier Sternen bewertet.