Rezension

Eine fremde, schöne, musikalische und böse Welt

Ballade - Der Tanz der Feen - Maggie Stiefvater

Ballade - Der Tanz der Feen
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 4 Sternen

Mit Ballade entführt uns die Autorin Maggie Stiefvater zum zweiten Mal in die fantastische und gefährliche Welt der Feen. Nach den vergangenen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Feenwesen hat es James an das Musikkonservatorium Thornking Ash verschlagen. An dieser Schule trifft er auch seine alte Liebe Deirdre wieder. Die Beziehung der Beiden ist jedoch aufgrund der vorangegangenen Ereignisse stark abgekühlt. Eigentlich ist Thornking Ash nicht wirklich die geeignete Schule für James, denn er spielt nach wie vor Dudelsack und darauf ist das Konservatorium nicht wirklich eingestellt. Dennoch setzt James große Hoffnungen in die Schule. James bezeichnet sich selbst als Freak und das ist er wohl auch. Er bekritzelt sich die Arme mit allen möglichen Hinweisen und ist auch sonst nicht gerade der umgänglichste Schüler. Ein Lehrer jedoch, Patrick Sullivan, vertraut James von Anfang an voll und ganz und im Verlauf der Geschichte stellt sich auch heraus, dass dieser Lehrer mehr weiß und ist als nur einfach Lehrer.

Kurz nach Beginn seiner schulischen Laufbahn an der Thornking Ash lernt James Nuala kennen. Nuala ist selbst nicht Schülerin an der Schule und sehr schnell merkt James dass sie anders ist. Nuala ist eine Leanan Sidhe, eine Fee, die sich einen menschlichen Partner suchen muss um ihm Lebensjahre zu entziehen und ihm im Gegenzug dafür Erfolg und mehr musikalisches Talent schenkt. Nuala ist eine Außenseiterin im Feenreich und leidet unter der Tatsache, dass sie alle 16 Jahre bei lebendigem Leibe verbrannt wird um dann wieder ein neues Leben zu beginnen. James und Nuala kommen sich näher, aber von der Möglichkeit eines Paktes mit Nuala macht James keinen Gebrauch. Er ahnt um das Böse, dass Nuala umgibt. Aber auch so entsteht eine innige Beziehung.

Wie auch im Vorgängerbuch Lamento spielen hier besonders die Musik, intensive Gerüche und der Klee eine große Rolle. Klee lockt Feen an und da Deirdre ein Kleeauge ist, tauchen in der Nähe der Schule auch immer mehr Feenwesen auf. Was führen sie wohl im Schilde?

Die Geschichte wird diesmal abwechselnd aus der Perspektive von James und von Nuala geschildert. Auch SMS Nachrichten, die Deirdre an James schreibt, aber nicht abschickt, spielen eine wichtige Rolle. Die Charaktere sind wieder einmal sehr schön dargestellt. Besonders gefallen hat mir hier, dass sowohl James als auch Nuala in ihrer jeweiligen Welt absolute Freaks, also Außenseiter sind. Gerade das macht ihre Verbindung so vorstellbar und realistisch.

Das Buch kann sicherlich auch ohne den Vorgängerband gelesen werden, da die Handlung in sich abgeschlossen ist. Alle Zusammenhänge wird man aber dennoch nur verstehen, wenn man zunächst Lamento liest.

Das Ende ist nachvollziehbar, aber auch in gewisser Weise noch offen. Die Welt der Feen ist fremd, musikalisch, schön und böse zugleich.

Copyright © 2010 by Iris Gasper

Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf die im PAN Verlag erschiene Hardcoverausgabe des Buches