Rezension

Eine geladene Fortsetzung, die dennoch nicht mit ihrem Vorgänger mithalten kann.

Rückkehr ins Zombieland - Gena Showalter

Rückkehr ins Zombieland
von Gena Showalter

"Womit soll ich anfangen?" (Erster Satz)
Nachdem Ali von den genmanipulierten Zombies von Anima gebissen wurde, hört sie Stimmen in ihrem Kopf, die sie nicht zuordnen kann. Als sie sich schließlich von ihrer Bauchwunde endlich erholt hat, wird sie zu allem Übel noch von Justin gebissen, während er Zombiegift in sich hat. Plötzlich hört sie einen Herzschlag, der nicht ihrer ist und hat ein Verlangen, das sogar ihr Angst macht. Ausgerechnet jetzt wendet sich Cole von ihm ab, obwohl sie ihn gerade jetzt braucht. Und dann taucht Gavin, ein auswärtiger Zombiejäger, auf mit dem Ali eine wirklich interessante Vision hat.

Meinung:
Nachdem der letzte Teil erst ein halbes Jahr zurückliegt dachte ich, dass es mir leichter fällt in die Geschichte
zu finden. Denn ich finde, dass die Autorin gleich zu Beginn des Buches dem Flüstern in Ali's Kopf eine sehr wichtige Rolle zuweist, so dass ich das Gefühl hatte irgendetwas verpasst zu haben. Doch das vergeht sehr bald, weil einige andere Probleme sich zum Flüstern gesellen. Ganz zum Leidwesen von Ali, der das gruselige Flüstern eigentlich schon mehr als ausreicht.
Glücklicherweise bleibt auch der Schreibstil jugendlich und passt so hervorragend zu der Gruppe von Zombiejägern, die durch diesen Schreibstil ihren gewissen Charm versprühen.
Doch es gab auch einige Momente, die mich verwirrten, denn viele Gedanken sind kursiv geschrieben und mir fiel es immer wieder schwer zu unterscheiden, zu wem dieser Gedanke gehört, denn zum einen ist es Ali, die 'kursiv' denkt, zum anderen die Stimme in Ali's Kopf, dann sind auch noch die Visionen kursiv gehalten und wenn ich mich nicht irre hört Ali hin und wieder die Gedanken der Zombies, die ebenfalls kursiv sind. Mir persönlich war das etwas zu viel und ich muss zugeben, dass ich an einigen Stellen wiederholt drüber lesen musste, um den Gedanken zuzuordnen.
Dennoch hat mir die Darstellung der Interaktion zwischen Ali und der ungebetenen Stimme in ihrem Kopf sehr gut gefallen, denn sie heizte die Atmosphäre immer wieder an und sorgte für einige Spannung in der Luft. Aber auch die Gefühle der Hauptpersonen, die immer wieder in den Vordergrund traten waren vorbildlich dargestellt und verleiteten mich immer wieder dazu mitzufühlen. Aber es gibt auch einige Zeilen, die viel Witz zeigen, so dass man nicht in der düsteren Atmosphäre untergeht.
Auch die Protagonistin Ali selbst war anstrengend, aber das hatte natürlich andere Gründe. Denn die Stimme in ihrem Kopf, bei der man nie wusste, wann sie wieder zuschlagen würde wird im Verlauf der Geschichte immer stärker. Und durch diese Tatsache kann man kaum eine Entwicklung an Ali beobachten, denn sie ist lebt in ständiger Sorge und zieht sich immer weiter zurück, weshalb das Böse in ihr natürlich immer weiter zunimmt.
Auch Cole's Wesen verändert sich nicht viel, denn er ist und bleibt unentschlossen und trifft immer wieder gegensätzliche Entscheidungen, die vor allem dafür sorgen, dass er sich immer weiter von Ali entfernt. Dabei sollte er aufhören sich wie ein Kind zu verhalte und Ali zur Seite stehen wenn es Ernst wird. Auch wenn man ahnen kann, wie sich Cole schlussendlich entscheidet, war es an einigen Stellen eine Zerreißprobe für meine Nerven, denn das Drama zwischen Cole und Ali nahm immer wieder eine wichtige Rolle ein.
Aber natürlich gehörte mehr zur Handlung als die Beziehung zwischen Cole und Ali. Und der Rest der unglaublich Idee, die natürlich auch ihre mutige und einzigartige Protagonistin hervorhebt, wirklich gut umgesetzt. Denn durch den Kampf von Ali und der Stimme in ihrem Kopf, hatte die Spannung natürlich ein Grundniveau, das die Autorin dennoch nicht konstant halten konnte, denn an einigen Stellen verlor die Handlung für eine kurze Zeit ihren Reiz. Natürlich waren es die Passagen, die sich zu sehr dem Liebesdrama widmeten, aber so ist das nun mal mit den Badboys.
Dafür hat die Autorin uns einen Schluss gezaubert, mit dem ich definitiv zufrieden bin, wenn ich mir auch ein klitzekleines bisschen mehr erhofft hatte.

Fazit:
Trotz wenig Wartezeit bedurfte es auf Grund der Konzentration auf ein anderes Detail einige Zeit zum Einfinden in die Geschichte,  die dann aber bis auf wenige kleine Beziehungsdramen ihr Potenzial, wie auch schon in Band eins, voll entfaltet. Dennoch zerren diese kleinen Dramen sehr an den Nerven. Aber dafür baute die Autorin auch einige humorvolle Szenen ein, die dies wieder ausgleichen. Außerdem waren diese Dramenszenen unter anderem die Abschnitte, die die Gefühlswelt der Geschichte auf allen Ebenen gezeigt haben. Diese Gefühle, aber auch der geheimnisvolle 'Mitbewohner' in Ali's Kopf prägen wiederum die Geschichte, die zwar nicht mit dem ersten Teil konkurieren kann, aber dennoch definitiv lesenswert ist.