Rezension

Eine gelungene, aber etwas schwache Fortsetzung

Oksa Pollock - Die Entschwundenen - Anne Plichota, Cendrine Wolf

Oksa Pollock - Die Entschwundenen
von Anne Plichota Cendrine Wolf

Nach einen erfolgreichen Eintritt in mein Herz bin ich doch ein wenig vom zweiten Teil enttäuscht. Obwohl mir es sehr gefällt, das Tugdual immer mehr im Vordergrund steht und eine Art Kampf zwischen Tugdual und Gus entsteht, empfand ich doch einige Stellen im Buch als etwas zäh und beinahe hätte ich das Buch ganz weg gelegt. Gepriesen sei mein Durchhaltevermögen: Ich habe es geschafft. 
Im Nachhinein war es doch nicht so schlimm wie ich dachte und es waren immerhin einige spannende Stellen dabei. Auch Oksa und Tugdual kommen sich immer näher, woran man auch merkt das Oksa im zweiten Teil ein wenig gealtert ist. Das wirkt sich auch auf die Altersgruppe der Leser aus, Ich würde sagen vielleicht ein Jahr weiter :)
An Fantasie mangelte es in diesem Teil wieder nicht, aber diese manchmal wirklich nicht witzigen Textpassagen bleiben erhalten. Die Idee selbst, das Gus und Co. sich durch ein Gemälde kämpfen müssen finde ich stark. Ich wüsste nicht, dass es so etwas vorher schon gab. 
Auch ich konnte Tugduals Charme kaum widerstehen und gerade weil ich Neugierig auf Oksas und seine Beziehung war, habe ich das Buch nicht weggelegt. 
Gus Minderwertigkeitskomplexe dagegen scheinen im zweiten Teil noch ein wenig gewachsen zu sein, was wohl daran liegt, dass noch mehr darüber gestritten wird. Meine Meinung dazu erwähnte ich schon in der vorherigen Rezension. 
Hin und wieder wurde aus der Sicht von Dragomira und anderen Personen erzählt, was ich eigentlich gut fand, weil man dann auch etwas über die "Außenwelt" erfuhr, obwohl man sich eigentlich mit den anderen "Rette-sich-wer-kann" im Gemälde befindet. 
Im großen und ganzen ist der zweite Teil ein gelungenes Buch und ein muss für alle Oksa Pollock Leser. Ohne den zweiten Teil geht es nicht.