Rezension

Eine gelungene Fortsetzung einer spannenden Krimireihe

Wer Furcht sät - Tony Parsons

Wer Furcht sät
von Tony Parsons

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Klappentext sagt:

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen – auf Pädophile, Mörder, Hassprediger – und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist…

In gewohnter Manier katapultiert Tony Parsons seine Leser mit dem Prolog mitten ins Geschehen. Gleichzeitig steckt er damit den Rahmen für die weiteren Ereignisse ab. Zu Beginn betrachtet er das Thema Selbstjustiz aus Sicht der Täter, einer Londoner Bürgerwehr namens Club der Henker. Im Hauptteil des Buchs greift Parsons die Thematik immer wieder aus verschiedenen Perspektiven auf. Man kann nicht umhin sich seine eigenen Gedanken zum Thema allgemein sowie konkret zu den Fällen in der Erzählung zu machen. 

Seinen Protagonisten Detective Constable Max Wolfe zeichnet Parsons als komplexen Charakter: Zum einen ist Max ein fürsorglicher, alleinerziehender Vater und loyaler Freund, zum anderen ist er Polizist, der seinen Beruf mit Leib und Seele ausübt. Max findet sich in der einen oder anderen Situation wieder, in der er auf einem schmalen Grat zwischen Richtig und Falsch wandelt.  

Obwohl Parsons verschiedene Fährten legt, gibt es im Laufe des Buchs unerwartete Wendungen und eine überraschende, aber schlüssige Auflösung des Falls. Parsons Krimis sind nichts für zarte Gemüter, da es mitunter recht brutal und gewaltsam zugeht. Er schreibt detailliert und lässt dabei doch stets genügend Raum für die eigene Fantasie. Interessant sind auch die Details über die Geschichte Londons sowie die Einblicke in die Forensik und die Ermittlungsarbeiten der Polizei. 

Die Reihe um Max Wolfe wird mit jedem Band besser und ich kann sie jedem Krimi-Fan empfehlen. Man könnte die Bücher zwar auch eigenständig lesen. Dabei würde man sich jedoch viel Spannung und ein großes Lesevergnügen entgehen lassen. Ich freue mich auf DC Wolfes nächsten Fall und hoffe, dass Parsons diese Buchreihe noch lange fortführen wird.