Rezension

Eine gelungene Fortsetzung es Meisters

Doctor Sleep - Stephen King

Doctor Sleep
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Auf Amerikas Highways ist eine mörderische Sekte unterwegs. Sie hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu den Figuren und Szenerien eines seiner berühmtesten Romane zurück: Der Dreirad fahrende kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist erwachsen geworden. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los, und wieder gerät er in einen Kampf zwischen Gut und Böse. Die zwölfjährige Abra hat das Shining. Kann er sie retten?

Lange lag das Buch auf meinem SuB, bevor ich mich herangetraut habe. Mein Problem: Shining ist eines meiner Lieblingsbücher von Stephen King und ich war mir sehr unsicher, ob ein zweiter Teil da mithalten kann. Auf der anderen Seite war ich natürlich neugierig, was aus Dan geworden ist. Also habe ich den Sprung gewagt… und ich bin nicht enttäuscht worden!

Doctor Sleep ist kein temporeicher Actionroman, die Geschichte kommt eher ruhig daher, wie ein Schwelbrand. Man liest sich in die Geschichte ein und bemerkt recht schnell ein Brodeln unter der Oberfläche, das auf „mehr“ hindeutet als eine einfache Erzählung aus Dannys Leben. Danny ist erwachsen geworden und kämpft nun gegen seine eigenen Dämonen, wie es auch einst sein Vater tat. Er ist Alkoholiker und hat sein Leben nicht im Griff. Es finden sich in vielen Werken autobiographische Details von Kings Leben und ich glaube, dass wir auch in diesem Buch wieder viel über King selbst lernen, während wir mehr über Danny und seine Probleme erfahren.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Aus Dannys, Abras und der des„Wahren Knotens“. Den Aufbau finde ich sehr gelungen, denn zunächst weiß man gar nicht, was die Protagonisten gemeinsam haben. Der Leser erfährt immer mehr Details und nach und nach zeichnet sich die Gesamtheit der Geschichte dann ab. Erst in Schemen, wird dann deutlicher und endet schließlich im großen Showdown. 

Besonders Dannys Figur ist sehr liebevoll gestaltet. Ich glaube, dass Stephen King diese Figur in sein Herz geschlossen hat. Trotz all seiner Fehltritte und seiner Probleme, lässt King Danny zu einer liebenswerten und sympathischen Person erblühen, die die ganze Geschichte überstrahlt. King versteht es einfach, Charaktere mit Leben zu füllen, egal ob es nun gute oder böse sind.  

Für mich ist Doctor Sleep eines meiner Lesehiglights 2015, mit allen Facetten, die die King-Welt zu bieten hat. Ein bisschen Horror, ein bisschen Übersinnliches, tolle Charaktere, altbekannte Schauplätze und wieder einige Verknüpfungen zu anderen Werken des King-Universums.