Rezension

Eine Geschichte die berührt ...

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry - Rachel Joyce

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
von Rachel Joyce

Bewertet mit 5 Sternen

Harold ist pensioniert und sitzt eines Morgens am Frühstückstisch als er einen Brief von einer alten Arbeitskollegin bekommt. Er ist sehr berührt, denn sie liegt im sterben. Sofort antwortet er ihr und läuft zum nächsten Briefkasten. Aber er läuft daran vorbei, auch am nächsten und läuft aus der Stadt raus. Harold wird nachdenklich über seine Vergangenheit und das er bei seiner Kollegin Queenie noch was gut zu machen hat und beschließt zu ihr zu laufen, denn so lange er läuft, muss sie einfach weiter leben. Also läuft Harold los und begegnet nicht nur vielen Menschen und deren Geschichten, er überdenkt sein eigenes Leben neu und beginnt auch so eine Reise in sich selbst.
Was für ein Buch, ich muss gestehen ich bin begeistert. Erst dachte ich, was kann man den über‘s laufen denn schreiben, aber diese Reise war einfach berührend und wie Harold konnte man nicht aufhören zu lesen. Denn dieser ruhige in sich zurück gezogene Mann hat viel einstecken müssen und man spürt von Anfang an seine Trauer und Einsamkeit. Denn hier wird nicht nur eine Geschichte übers laufen, sondern auch ein Familiendrama erzählt, was sich für den Leser aber erst nach und nach zeigt. Schön fand ich auch die Veränderung von Harolds Frau zu lesen, denn auch sie findet durch das laufen ihres Mannes zurück zu sich selbst. Beide entdecken wieder ihre Gefühle für einander und versuchen sich Kraft zu geben.
Aber auch die Beschreibung der Landschaft und der Leute ist hier hervorragend gelungen und ich hatte vieles vor Augen. Ein Buch für die stillen Momente und der Gefühle und der ungewöhnliche Weg zu sich selbst.