Rezension

Eine Geschichte die mich oftmals zum Weinen gebracht hat - eines meiner Highlights vom 1. Quartal 2017

Ein geschenkter Anfang - Lorraine Fouchet

Ein geschenkter Anfang
von Lorraine Fouchet

 
Ein geschenkter Anfang von Lorraine Fouchet

Bei dem Buch haben mich Titel, Cover und Inhaltsangabe  gleichermaßen in den Bann gezogen und ich musste das Buch einfach lesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich kann schon jetzt sagen, es war nicht das Letzte. Das Buch war flüssig geschrieben und jeder einzelne Charakter ist mir ans Herz gewachsen.

Die wohl größte und bedeutendste Rolle in dem Buch spielt die kürzlich verstorbene Lou. Eine Frau die nicht nur von ihrer Familie geliebt und geschätzt wurde. Eine Frau, die weiß wie schwer es für die Familie ohne sie sein wird.Lou war das Band das die Familie zusammen gehalten hat und sie weiß das ohne sie die Familie zerbrechen wird. Als Mutter spürt Lou was ihre Kinder bewegt, aber auch das ihre Kinder in ihrem jetzigen Leben nicht glücklich sind. Der Vater spielt im Leben der Kinder keine große Rolle. Man spürt wie traurig es sie macht das ihre Kinder den geliebten Mann nie so richtig kennengelernt haben, das sie ihm nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringen können wie ihr. Man spürt wie sehr sich Lou Gedanken um die Familie macht. Sie möchte das ihre Kinder wieder glücklich sind und das aus den einzelnen Personen wieder eine Familie hat. Lou weiß das Jo alles versuchen wird um ihren letzten Wunsch zu erfüllen, aber sie weiß auch das Jo eine Aufgabe braucht um über ihren Tod hinwegzukommen.

Lorraine Fouchet hat eine sehr berührende und bewegende Geschichte geschrieben bei der man nicht nur weinen, sondern ab und dann auch lachen kann. Die Mischung war genial. Die Liebe spielt in dem Buch eine genauso große Rolle wie Lou, die auch nach ihrem Tod allgegenwärtig ist. In die Charaktere kann man sich gut reinfühlen weil man immer wieder aus Sicht jeden einzelnen liest und dabei viel aus der Gegenwart, aber auch viel aus der Vergangenheit mitnimmt. Ich mochte die Familie, jeden einzelnen - bei manchen braucht man etwas länger bis sie einem sympathisch sind, aber je mehr man über sie liest umso mehr wachsen sie einem ans Herz.

Lorraine Fouchet hat eine Geschichte geschrieben die mich sehr berührt hat. Die Liebe spielt in dem Buch eine große Rolle und Lou schwebt auch nach ihrem Tod wie ein roter Faden durch die Seiten. Immer wieder gibt es Rückblicke, ihre Sicht der Dinge so dass man sie bildlich vor Augen hat. Besonders gut gefallen hat mir das die Autorin immer wieder Wendungen eingebaut hat mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Man spürt auf jeder Seite welche Lücke Lou hinterlassen hat und man kann ahnen wie schwer es für Jo werden wird, Trauer und Aufgabe zu bewältigen.   Wird Jo es schaffen - wird er wieder einen Zugang zu seinen Kindern finden?? Wird er es schaffen sie glücklich zu machen und somit Lous letzten Wunsch erfüllen? Wird er über den Tod seiner Frau hinweg kommen und endlich Teil der Familie werden? Wie gut das es noch Pomme und ihre Mutter gibt.  Pomme, die uneheliche Tochter seines Sohnes, ist sein Sonnenschein. Die beiden verbindet eine bedingungslose Liebe, sie verstehen sich ohne Worte.  Eine Verbindung die er in dieser Art zu seinen Kindern nie aufbauen konnte. Beide sind unglücklich mit ihrem Leben und man spürt wie sehr sie die Mutter vermissen, den lebenden Vater jedoch gar nicht brauchen. Jos unterschiedliche Enkeltöchter mochte ich sofort und es hat mir gefallen das die beiden sich im Laufe der Zeit, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, angefreundet haben. Die Mädels haben den gleichen Papa und es ist berührend zu lesen wie die beiden Mädels ihr Leben und ihren Papa sehen.   Jo hadert oft mit sich, wünscht sich das er gestorben wäre und nicht die geliebte Frau die von allen so sehr gebraucht wird. Trotzdem bemüht er sich den letzten Wunsch seiner Frau zu erfüllen, er weiß das es nicht einfach ist, die Sache scheint aussichtslos, aber dann kommt dieser Tag der alles ändert. 

"Ein geschenkter Anfang" ist eine Geschichte die traurig und schön zugleich ist. Eine Geschichte die zeigt, das nichts ist wie es ist und das ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann.

Lorraine Fouchet hat mich mit ihrer Geschichte mitgenommen, meine Gefühle fuhren Achterbahn, es gab Wendungen und Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte und sie hat mich zu Tränen gerührt. Ich konnte mich in alle Charaktere reinversetzen, mit ihnen fühlen und es war als würde ich als stiller Beobachter in einer Ecke sitzen. Meine Erwartungen an das Buch wurden sogar noch übertroffen und dafür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.