Rezension

Eine Geschichte, die sich dem Leser erst nach und nach erschließt

Die Geschichte des Regens - Niall Williams

Die Geschichte des Regens
von Niall Williams

Inhalt
Die 19-jährige Ruth leidet an Leukämie. Ihre einzige Beschäftigung ist das Lesen der Bücher, die ihr Vater ihr hinterlassen hat. Sie liegt über dem Fluss Shannon in ihrem Zimmer und nimmt uns mit in ihre Gedanken und auf die Reise zurück in die Literaturgeschichte, in der ihre Familie einiges erlebt hat.

Meine Meinung
"Die Geschichte des Regens" ist kein Buch, welches man in die Hand nimmt und einfach so runter liest. Man muss sich sehr stark darauf konzentrieren, was Ruth dem Leser vermitteln möchte, um ihr folgen zu können. Zunächst fiel mir das unglaublich schwer, weil sie in ihren Gedanken und Überlegungen gerne ausschweift und mich als Leser so gar nicht angesprochen hat. Mehrmals war ich kurz davor, das Buch zur Seite zu legen, aber ich gab nicht auf und las weiter, was im Nachhinein betrachtet die richtige Entscheidung war. Denn irgendwann hat mich Niall Williams Protagonistin dann trotz ihrer stellenweisen altklugen und etwas frühreifen Art doch angesprochen, womit ich nicht gerechnet hätte.

Die Geschichte selber entwickelt sich wie ein Fluss. Er ist stets in Bewegung, manchmal ruhig und dann wieder schneller. So ist es auch mit den Überlegungen von Ruth, deren Familiensaga mit tragischen, aber auch amüsanten Momenten durchsetzt ist. Zielgruppe des Romans ist für mich der Leser, der über ein wenig Literaturwissen verfügt und sich auch für Irland interessiert. Ich denke, dass man so am meisten von der Handlung mitnehmen kann und auch die humorvollen Passagen besser ihre Kraft entfalten.

Ruth ist eine Erzählerin, für die Bücher eine Art Lebenselixier sind. Sie liebt Wortspiele, Metaphern und die Literatur. Ganz besonders die Bücher ihres verstorbenen Vaters.

Fazit
"Die Geschichte des Regens" ist ein vielschichtiger Roman, in den der Leser eintauchen kann und in jedem Satz die Liebe zur Literatur deutlich wird.