Rezension

Eine Geschichte, die süchtig macht

Todeswunsch - Michael Robotham

Todeswunsch
von Michael Robotham

Bewertet mit 4 Sternen

Also ich habe mir bei diesem Buch zum Glück nicht gewünscht, tot zu sein. Das Gegenteil war natürlich der Fall, denn wie viele von euch wissen, liebe ich diesen Autor. Und das noch mehr, nachdem ich auf seiner Lesung war. Aber kommen wir mal zum Buch... ^^

Beginnen wir mit einem szenischen Einstieg (ich habe gerade gelernt, das soll ganz toll sein und Kritiken sollten am besten immer so anfangen^^): Joe O'Loughlin - übrigens Hauptfigur - rennt durch das Feld, durch den Fluss und schreit einen Namen. Er ist auf der Suche nach Sienna. Seine Beine und Hände zittern, aber nicht nur vor Kälte, sein Parkinson macht ihm zu schaffen. Er findet Sienna unter einer Brücke am Fluss, fast leblos, starr vor Kälte und Panik, voller Blut.
Das hätten wir geschafft, die Spannung darf ich euch auch nehmen, solltet ihr das Buch noch lesen wollen. Was ihr natürlich unbedingt tun solltet. Sienna ist jedenfalls die beste Freundin von Charlie, und Charlie ist Joe's Tochter. Soweit wären die Zusammenhänge geklärt. Aber wieso ist Sienna voller Blut? Das klärt sich, nachdem ihr Vater tot in ihrem Zimmer aufgefunden wird. Jetzt denkt natürlich jeder; aha, Fall geklärt! Nicht so aber Joe, als Psychologe kennt er Menschen und weiß, wie er sie einzuschätzen hat. Und er glaubt ganz sicher nicht, dass Sienna ihren Vater ermordet haben könnte. Aber wer könnte es stattdessen getan haben? Hier beginnen sich, Geschichten und Handlungen zu verstricken. Robotham hat mir Joe nicht nur eine total interessante Figur geschaffen, die nicht umsonst bald ins Kino kommt, sondern schafft es auch einfach immer wieder, so charakterlich starke Nebenfiguren einzubauen, dass ich immer staune. Er gibt sich nicht mit flachen Geschichten zufrieden, sondern schafft kriminelle Welten und Hintergründe, zieht Fäden, die eher unsichtbar als rot sind und erst im Nachhinein einleuchten.
Ich finde seine Bücher einfach grandios und dieses beweist nur wieder aufs Neue, dass er ein unheimlich guter Autor ist. Ich möchte noch eine kleine Nebeninfo geben; Robotham ist Vater zweier Töchter und ich finde es ganz wunderbar, wie sehr man das seinen Büchern anmerkt. Einige Sprüche stammen von seinen Töchtern selbst und das macht das Ganze noch besser.
Eins noch; das hier ist keine wirkliche Kritik, eher eine Empfehlung. Aber eine Empfehlung mit einer Einschränkung. Ihr solltet vorher Dein Wille geschehe von Robotham lesen. Man kann seine Thriller zwar auch ohne feste Reihenfolge lesen, allerdings macht es mehr Spaß, wenn die Figuren einem vertrauter sind und man Anspielungen und Situationen erkennt und versteht. ^^
Ich gebe grandiose 4 von 5 möglichen *Sternen* und sage: lesen, lesen, lesen!